U19-Weltmeisterschaften in Paris
Rund 615 Ruderinnen und Ruderer aus 53 Nationen haben vom 2. Bis 6. August in Paris, genauer gesagt in Vaires-sur-Marne, ca. 30 Kilometer östlich, im Rahmen der U19-Weltmeisterschaften um Medaillen gekämpfen. Auch zwei Athletinnen der RG HANSA und Trainer Stephan Froelke waren dabei.
Erst 2019 wurde die Regattastrecke in Paris, auf der 1994 und 1995 die Weltmeisterschaften ausgetragen wurden, gründlich renoviert. 2022 und 2023 haben zwar hier schon internationale Para-Regatten sattgefunden, doch die U19-Weltmeisterschaften sind das erste große Testevent für die Olympischen und Paralympischen Regatten im kommenden Jahr.
Nachdem sich die U19-Nationalmannschaft vor vier Wochen in Berlin Grünau vorbereitet hat, waren sie einige Tage vorab nach Paris gereist, um sich den Bedingungen vor Ort anzupassen, die recht regnerisch und windig waren. In Grünau war es jedoch nicht viel besser gewesen, eine gute Übung mit unterschiedlichen Verhältnissen von brütender Hitze über Gewitter, Regenschauer und sogar Hagel.
Schwierige Bedingungen
Bei widrigen Wetterverhältnissen mit Regen und Schiebewind kämpften die Athlet:innen am Donnerstag und Freitag um den Einzug in die Viertelfinals, Halbfinals oder teilweise schon um das Finale. Alle 13 Boote des DRV gingen an den Start und am am Ende standen elf Boote in den A-Finals. Am Ende holte das Deutsche Kader sieben Medaillen: 2x Gold und 5x Silber. Damit landet Deutschland auf dem Medaillenspiegel auf Platz 4. Erfolgreicher waren nur Großbritannien, Italien und Rumänien.
Vize-Weltmeisterin Nike
Für Nike Versace von der RG HANSA war die U19-Weltmeisterschaft in Paris ein krönender Abschluss einer tollen Saison. Im Juniorinnen-Achter mit Melina Lindenmuth (Mannheimer Ruder-Verein „Amicitia“ e.V.), Leonie Goller (Ruderverein Friedrichshafen e.V.), Leni Kötitz (Ruder-Club Potsdam e.V.), Sara Grauer (Ruderverein Münster von 1882 e.V.), Klara Oenings (Ruderclub Sorpesee 1956 e.V.), Florentina Riffel (Ruder-Club Potsdam e.V.), Alina Krüger (Rudervereinigung Kappeln im Turn- und Sportverein Kappeln von 1876 e.V.) und Steuerfrau Emma Lauri Mehner (Desdner Ruder-Club 1902 e.V.) saß sie im Bug.
Das deutsche Boot vom Hamburger Trainer Nils Meyer lieferte sich über die ganze Strecke einen Bug-an-Bug-Kampf mit den Rumänen. Auf den letzten 500 Metern ging es dann um alles, und es kamen noch die eigentlich abgehängten Boote aus Großbritannien und den USA noch einmal auf. Es entwickelte sich ein Kampf von vier Booten um die drei Medaillen.
Für die Zuschauer fast nicht zu erkennen, war es schließlich Großbritannien, die die Bugspitze vorne hatte – gerade neun Hundertstel vor dem deutschen Boot, das sich wiederum mit fünf Hundertstel vor Rumänien auf Silber retten konnte. Das Boot aus den USA kam nur wenige Hundertstel dahinter auf den vierten Platz.
Über den Hoffnungslauf auf den vierten Platz
Nach ihrem Sieg im Hoffnungslauf ruderten die Juniorinnen des Vierer ohne Steuerfrau auf den vierten Platz. Nach einem verhaltenen Start sammelten Helena Wegener (Ruderklub am Wannsee e.V.), Stina Steffen (Ruder-Gesellschaft HANSA e.V.), Viola Heidacher (Hallsche-Ruder-Vereinigung Böllberg v. 1884) & Lilly Waske (Dresdner Ruder-Club 1902 e.V.) nochmal alle Kräfte und konnten die Schweizerinnen und Französinnen hinter sich lassen. Am Ende fehlten zum Podest drei Sekunden. Dennoch eine achtbare Leistung der Sportlerinnen von Trainer Stephan Froelke. „Uns war von Anfang an klar, dass wir mit dem Vierer ohne einer sehr anspruchsvollen und hart umkämpften Bootsklasse stellen“, betont Stephan. „Die Rennen wurden von Vorlauf bis Finale immer besser, und es war das Maximum, was wir zu diesem Zeitpunkt leisten konnten. Deshalb bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis!“
Positive Bilanz zur U19-WM
U19-Bundestrainer Adrian Bretting zieht eine gute Bilanz der WM: „Die äußeren Bedingungen und ständigen Verschiebungen waren natürlich eine Herausforderung. Sieben Medaillen sind ehrlich gesagt doch mehr, als ich noch vor ein paar Tagen für möglich gehalten hätte. Ich bin stolz auf das gesamte Team.“
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