Brandenburger Bundeswettbewerb
Sechs Jahre nach dem letzten Wettbewerb fand vom 29. Juni bis zum 2. Juli die 54. Ausgabe des Bundeswettbewerbs der Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren in Brandenburg an der Havel statt. An den Start gingen insgesamt 442 Mannschaften mit 1039 Teilnehmende aus allen 16 Bundesländern. Für fast alle Kinder ist es die erste „echte“ Regatta.
Der Bundeswettbewerb ist in drei verschiedene Sportwettbewerbe unterteilt. Am Freitag rudern alle Teilnehmenden in der Langstrecke über eine Distanz von 3000 Meter inkl. einer Wende. Am Samstag findet der Allgemeine Sportwettbewerb statt, bei dem verschiedene allgemeinathletische Übungen an Land absolviert werden müssen. Den Abschluss der Veranstaltung bildet die Bundesregatta, bei der die Aktiven über die Distanz von 1000 Meter rudern müssen
Für alle drei Teilwettbewerbe finden getrennte Wertungen statt, um jeweils die beste Ruderjugend in den Disziplinen zu ermitteln. Aus den drei Wertungen ergibt sich die beste Nachwuchsauswahl der Landesverbände und damit der Sieger des Bundeswettbewerbs.
Der Bericht von Linus Hornig, 10 Jahre alt:
Am Donnerstag um acht Uhr morgens trafen sich fast alle aus der Hamburger Ruderjugend am Hamburger Hauptbahnhof. Ein paar Teilnehmer fuhren aber auch mit dem Bus nach Brandenburg, aber viele sind mit dem ICE nach Berlin-Spandau und von dort aus mit der Regionalbahn nach Brandenburg gefahren.
In Brandenburg wurden alle bei Ankunft zuerst zur Regattastrecke gebracht, und die Boote wurden aufgeriggert. Dann kamen noch acht Kinder von der RG HANSA, weil sie am Donnerstagmorgen ein Fotoshooting für einen Wettbewerb der Heinrich-Hertz Schule in Hamburg hatten.
Als dann alle Boote aufgeriggert waren, sind wir noch einmal kurz aufs Wasser zum Trainieren gegangen. Danach folgte die Eröffnungsfeier vom Bundeswettbewerb. Als die Feier zu Ende war, wurden wir zu unserer Unterkunft geshuttelt, wo die ganze Hamburger Ruderjugend untergebracht war. Die Schlafsäcke und die ISO-Matten wurden schnell ausgepackt und aufgeblasen. Um 22 Uhr war dann Nachtruhe.
Start der Langstrecke am Freitag
Am nächsten Morgen standen die Langstreckenrennen bevor. Wir wurden zur Regattastrecke geshuttelt, wo dann die Vierer auch schon die ersten Rennen hatten. Danach folgten die Zweier und schlussendlich die Einer.
Am Abend war dann die Siegerehrung für die Langstrecke, und wir gingen mit viel Stimmung zur Siegerehrung. Viele Kinder hatten sich für das A-Finale qualifiziert. An der Regattastrecke wurde noch gegessen, bevor wieder alle zur Unterkunft zurückgefahren wurden.
Als alle wieder bei der Unterkunft waren, haben dann noch ein paar Jungs Fußball gespielt. Die Trainer riefen dann alle zusammen und wir besprachen die Gruppen und die Startnummern für den Allgemeinen Sportwettbewerb der am Folgetag Sonnabend stattfinden würde. Danach gingen alle schlafen.
Sportwettbewerb am Samstag
Am nächsten Morgen wurden um 7:30 Uhr die ersten Kinder zur Regattastrecke gefahren, und von dort aus ging es zum Sportplatz direkt gegenüber der Regattastrecke war.
Der Allgemeine Sportwettbewerb bestand aus acht Aufgaben: Weitsprung, Sternlauf, Medizin Ballweitwurf, Ergometer-Staffel, nach Zahlen sortieren auf der Bank, Seil rumgeben ohne Hände, Ruderquiz und Säckchen werfen.
Nachdem alle Gruppen fertig waren, aßen wir dort zu Mittag und unterhielten uns mit unseren Freunden oder zockten an unseren Handys. Um 18 Uhr war dann das Trainer-Rennen der Männer und Frauen und der Mixed-Vierer über 500 Meter.
Danach war dann die Siegerehrung für die Trainer-Rennen und für den Allgemeinen Sportwettbewerb. Am Ende des Tages wurden wir wieder zu unserer Unterkunft gefahren. Dort war Sebastian Franke, Vorsitzende der RG HANSA, und machte uns Mut für den morgigen Tag.
Letzter Tag
Am nächsten Morgen mussten die Schlafsäcke und ISO-Matten zusammengeräumt und eingepackt werden. Für alle war es ein sehr aufregender Tag, denn die entscheidenden 1.000-Meter-Rennen standen bevor. Über den Tag wurde es sehr windig, und das Ausrichten an den Startblöcken war sehr schwierig. Da viele Boote viel Zeit gebraucht haben, um sich auszurichten, gab es am Ende fast eineinhalb Stunden Verzögerung. Deshalb entschieden die Schiedsrichter, dass die Teilnehmer nicht mehr 1.000 Meter fahren, sondern 500 Meter. Das war für viele gut, aber auch für manche schlecht.
Wer ein Rennen gewonnen hatte, musste zum Siegersteg fahren. Als dann alle Rennen durch waren, war die große Siegerehrung dran, und die Spannung war sehr groß, denn jetzt würde man ehrfahren, welche Platzierung die Hamburger Ruderjugend insgesamt erreicht haben. Zum Glück wurden wir Dritter.
Dann wurde angesagt, dass der nächste BW in Berlin stattfinden würde. Nach der großen Siegerehrung wurden viele Kinder von ihren Eltern abgeholt oder mit dem Vereinsbus gefahren. Ihnen wurde dadurch eine lange Nacht und die Pannen der Deutschen Bahn erspart. Denn als die anderen am Bahnhof ankamen, erfuhren wir, dass wegen einem Noteinsatz, die Regionalbahn, die wir nehmen mussten, bis 20 Uhr nicht fahren würde. Deswegen mussten wir lange überlegen, was wir machen, bis wir urplötzlich in eine Bahn nach Magdeburg steigen konnten. In Magdeburg konnten wir uns dann etwas zu Essen kaufen, weil wir schon wieder einen Anschluss verpasst hatten. Jetzt war klar, dass wir erst nach 23 Uhr in Hamburg sein würden.
Danach ging es nach Hannover, wo wir nur wenig Zeit zum Umsteigen hatten. Von Hannover sind wir dann nach Hamburg gefahren, und die Fahrt war cool, weil wir in Abteilen sitzen konnte. Um 23:30 sind wir endlich am Hamburger HBF angekommen – und alle wurden abgeholt.
Got something to say?