Teamdebüt in Bronze und Silber

Bei sonnigem, aber auch wechselhaftem Herbstwetter, wurde am Wochenende vom 9.10 bis 11.10 in Werder (Havel) um die Titel bei den 24. Deutschen Sprintmeisterschaften gerudert. Es war die einzige Deutsche Meisterschaft, die aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr durchgeführt werden konnte. Insgesamt 91 Vereine hatten in 438 Booten für die 450 m Distanz gemeldet – ein Rekordergebnis. Das RBL-Team Hamburger Deerns holte sich zwei Medaillen.
Ein Bericht von Louise Lacroix und Marit Runge

Fünf Stunden! So lang dauerte die Fahrt Freitagnachmittag mit dem Hänger und vollem Bus von Hamburg zur Regattastrecke in Werder an der Havel. Das war natürlich viel Zeit für Spekulationen: Wie werden wir abschneiden? Wie fit sind unsere Gegner? Wie wird das Hygienekonzept aussehen? Kurz gesagt: Wir hatten keine Ahnung, was uns dieses Wochenende erwarten würde.

Samstag standen zunächst die Vierer-Rennen auf dem Zettel. Die gesteuerten Riemenvierer erkämpften sich in einem starken Feld den sechsten und siebten Platz. Hier fehlten uns klar die Bootskilometer und Erfahrung in der doch ungewöhnlichen Bootsklasse für eine Sprintdistanz. Der Doppelvierer überzeugte im A-Finale auf ganzer Linie und machte es nochmal richtig spannend. Mit acht Zehnteln Abstand zum Zweitplatzierten konnten sich Pia Groß, Lisa Schneemann, Svenja Michaelis und Lea Lützen den dritten Platz sichern. Das gesamte Team jubelte für den Skullvierer. Denn eins war uns klar: Die Medaille gebührte der kompletten Mannschaft, da hatte sich das viele gemeinsame Training ausgezahlt.

Der Sonntag war ein recht ungewöhnlicher Renntag, denn unser einziger Finallauf fand erst um 17:34 h statt. Daher musste die Zeit davor gut genutzt werden, denn wir wollten natürlich ausgeruht und fokussiert für das Rennen sein! Aufgrund des Meldefeldes und der Leistungen des Vortrages hattenw ir uns vorgenommen, auf‘s Treppchen zu kommen. Sicher waren wir uns dabei jedoch nicht, da wir zuvor nie gegen einen anderen Bundesligaachter antreten konnten.

So galt das Motto von unserem Trainer Christian: „Alles geben und einfach Spaß haben!“ Nach einem durch unsere Steuerfrau Frieda Claus gut strukturierten Einfahrprogramm konnten wir voller Spannung an den Startblock fahren. Schon in den ersten Schlägen war der starke Wille im Boot spürbar. Gemäß dem Motto „die Havel brennt“, konnten wir im Endspurt noch einmal richtig aufdrehen und so das Krefelder und Neusser Boot hinter uns lassen. Die Ligachampions aus Berlin sicherten sich mit einem souveränen Abstand den Titel. Dies schmälerte unsere Freude jedoch nicht, wir hatten ein tolles Rennen gefahren und alles gegeben. An Bord waren: Kim-Alina Espey, Louise von Lacroix, Svenja Michaelis, Paula Bäurich, Leonie Bergé, Silja Runge, Lisa Schneemann, Isabel Sturm mit Steuerfrau Friederike Claus.

Für die Hansa starteten ein Doppelvierer bei den Frauen, sowie zwei Vierer mit Steuerfrauen und ein Achter. Bei den Männern ging ein Doppelvierer mit Henrik, Malte, Jonathan und Linus an den Start. Über einen Hoffnungslauf und ein erfolgreiches Halbfinale haben sie sich stark in das Finale gekämpft. Nach einem starken Start haben sie sich vorne gut gehalten. Bug am Bug haben sie sich einen verdienten Vizemeister nach Hause geholt.

Als Sahnehäubtchen konnte der Hamburger Männerachter „Active City Express“ im anschließenden Rennen einen dritten Platz erringen und ließ so das gesamte Hamburger Team jubeln. Der Hamburger Express besteht aus Sportlern der Fari, vom Club, der HANSA und der Allemannia. Sie sollte ebenfalls bei der RBL teilnehmen.

Aufgrund der Pandemie wurden auf der Regatta viele Hygienemaßnahmen umgesetzt. Auf dem gesamten Gelände musste ein Mund- und Nasenschutz getragen werden, der erst im Boot abgenommen werden durfte. Außerdem sollte ein Abstand von 1,5 m eingehalten und eine Hygienestation an den Zelten aufgebaut werden. Die Nähe zum Risikogebiet Berlin ließ uns bis zum Ende bangen, ob die Veranstaltung wirklich stattfinden würde.

Der Saisonabschluss im Herbst wirft für WettkampfsportlerInnen natürlich auch die Frage auf, wie es im nächsten Jahr weitergehen soll. Für uns steht fest, dass wir auch nächste Saison im Achter an den Start gehen wollen. Mit genügend Wasserkilometern und Wiederholungen beim Bankziehen sind wir zuversichtlich, dass wir im Feld gut mithalten werden.

Seitens der Ruderbundesliagorganisatoren gab es bereits schon Neuigkeiten. Im Rahmen der zukünftigen Entwicklungen soll eine Ruderbundesliagsaison geplant werden, wobei sich das Team ändern wird. Der ehemalige Hauptverantwortliche Boris Orlowski wird sein Amt an seinen Sohn Niclas übergeben. Wir sind sehr gespannt, wie es weitergeht und ob überhaupt derartige Großveranstaltungen in 2021 stattfinden können.

Ein großer Dank an dieser Stelle natürlich an den Ausrichter „Ruder-Klub Werder“, der allerlei Strapazen auf sich nahm, um ein tolles Regattawochenende stattfinden zu lassen. Außerdem auch ein großes Dankeschön an die Organisation innerhalb unseres Teams. Kim-Alina Espey organisierte eine Unterkunft in einer Jugendherberge in Werder mit rustikalem Charme.

Unsere Trainer Christian von Warburg und Patrick Wiechens haben nicht nur im Vorfeld die Meldungen und Bootsbesetzungen geplant, sondern auch den Bootstransport übernommen und mit guten Worten uns in den Rennbesprechungen vorbereitet. Patrick fasste das Wochenende noch am Sonntagabend gut zusammen: „Danke für ein tolles und erfolgreiches Wochenende! Das macht Lust auf mehr…!“

Sprintermeisterschaft Werder 2020

Sprintermeisterschaft Werder 2020

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Teambild HH werder

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