Rudern im Regen

Der Himmel grau, der Steg nass, die Laune im Bootshaus aber bestens. Um kurz vor neun Uhr trafen sich 18 Ruder*innen (zwei hatten kurzfristig abgesagt, ob sie wohl „Wassersport“ nur im Sinne von „Wasser von unten“ verstanden, ließ sich nicht abschließend klären) und mussten erstmal die Bootsfrage neu klären. Denn zu achtzehnt rudern sich vier Vierer eben nur mittelgut. Danach ging es los zum Biller Ruder Club von 1883.

Text von Anja Haegele


Susanne, Ingo und Jakob aber waren bereit die „Seute Deern“ ungesteuert über Elbe und Bille zu rudern. Also verteilten sich Anja, Astrid, Dagmar, Gunda, Inga, Sabine, Regina, Wiebke, Adrian M., Adrian T., Ben, Christian, Dierk, Martin und Stefan auf die „Fulda“, die „Jade“ und die „Aller“.

Auf dem Weg zur Rathaus-Schleuse trafen wir auf neun weitere Boote vom Club, vom RV Hanseat und den Hamburger Ruderinnen – alle mit dem gleichen Ziel, dem vielgerühmten Salat- und Kuchenbuffet des Biller Ruder Clubs, von dem sich anlässlich des 140. Club-Jubiläums ganz besonders viel versprochen wurde. In der linken Schleusenkammer am Rathaus drängelten sich schließlich sieben Ruderboote zur Schleusung, damit die restlichen sechs in der zweiten Kammer Platz hatten.

Nach der Schaartor-Schleuse trennten sich dann die Wege, während wir HANSA-Boote den bei Wind und Wellen angenehmeren Sightseeing-Weg durch Speicherstadt und Zollkanal wählten, ruderten die anderen Vereine über die Elbe (die hatten aber auch alle Schwimmwesten an).

In der Schleuse zur Bille trafen dann wieder alle zusammen – aber nur HANSA-Obfrau Susanne hatte das nötige Kleingeld für die Schleusung dabei, weshalb der Schleusenwärter alle so lange warten ließ, bis ein auf die Schleusung aus der Bille wartendes Binnenschiff für die anderen Boote bezahlte. Puh! Bei anhaltendem Regen wurde es in der Schleuse, ohne Bewegung, dann doch langsam kalt.

Die letzten drei Kilometer bis zum Biller RC, entlang herausgeputzter Lauben-Häuschen und Schrebergärten fühlten sich wie eine Fahrt durch „Klein-Venedig“ an, und ließen vor allem die bezauberten Bille-Neulinge die vollen Blasen und leeren Mägen vergessen.

Nachdem nun alle Besucher auf ein Mal ankamen und beim Anlegen zum Teil ziemlich unsportlich gedrängelt wurde (nicht von HANSA-Booten natürlich!) hatten die Biller ganz schön zu tun, bis alle Boote „geparkt“ und die Ruderer ausgestiegen waren. Unser HANSA-Ruderfreund Frank empfing uns dann herzlich mit Himbeer- oder Waldmeister-Schnaps zur Begrüßung und einem kleinen Gummibären-Tütchen für jeden.

Erstmal trockenlegen und dann am Buffet anstellen, das mit einem Dutzend verschiedenen Salaten, drei Sorten Wurst und saftigen Steaks keine Wünsche offenließ. Noch üppiger war das Kuchenbuffet: Mehr als zwanzig Torten und Kuchen, von Erdbeersahne bis Eierlikör-Torte und Kirsch-Streusel! Die Qual der Wahl war für Einige so schwer, dass sie sich eine Kuchen-Vorspeise vor dem Grillbuffet und dann später noch eine Kuchen-Nachspeise gönnten.

Um 14 Uhr, nach vielen netten Gesprächen wurde zum Aufbruch gerufen, wir wollten die Bille-Schleusung um 15 Uhr erreichen, weshalb wir auf direktem Weg zurückruderten, statt noch eine größere Runde zu drehen. Bei anhaltendem Regen und nicht wirklich getrockneten Klamotten ein Plan, den alle begrüßten.

Zurück am HANSA-Steg, wurden rasch die Boote vom Regenwasser geleert und sauber gemacht, bevor noch alle zusammen ein Stegbier genossen. Was für ein schöner Rudertag – und mal wieder ein Beweis dafür, dass Wassersport auch bei Wasser von oben die Sonne ins Gemüt zaubert!

Früh morgenms ging es am Steg auf allen Seiten los.
Mannschaft eins hatte sich gut vorbereitet und die passenden Regenklamotten dabei.
Mannschaft Zwei mit Autorin Anja (mitte) war kleidungstechnisch ebenso gut gewappnet.
Und ab…die Boote legen ab, Nieselregen gab es umsonst.
Warten in der Schleuse, für viele Teilnehmer eine Geduldsprobe.
Vor der Rathausschleuse heißt es auch warten, bis der Wärter das Tor öffnet.
Mit Schirm, Charme und Melone lässt sich die Zeit gut überbrücken. Die Stimmung ist offensichtlich gut.

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