»O’zapft is« – Gelungener Saisonauftakt in München
820 Sportler aus 15 Nationen! Ein Bericht von Ralf Kockel von der 1. Internationalen Juniorenregatta in München.
Den langen Weg nach München zur 1. Internationalen Juniorenregatta nahmen unsere A- und B-Junioren auf sich. Der seit 1995 alljährlich auf der Olympia-Regattastrecke ausgetragene Wettkampf zieht ein internationales Teilnehmerfeld aus aller Herren Länder an – in diesem Jahr sogar mit einem Rekordmeldeergebnis: 820 Sportler aus 15 Nationen!
Die von Stephan Froelke trainierten B-Junioren, die ja traditionell in dieser Altersklasse für den Allgemeinen Alsterclub starten, präsentierten sich bereits zu Beginn der Saison in guter Form. Den Auftakt machten Catharina Kremer und Franca Versace im Doppelzweier. Sie erreichten hinter einer Ingelheim/Mainzer Renngemeinschaft und einem Boot aus Tschechien den 3. Platz und qualifizierten sich damit für das 2. Finale am Sonntag, das sie dann deutlich gewinnen konnten. Im Einer starten die beiden ebenfalls und erreichten gute Platzierungen.
Paul Becker und Marius Schüller erreichten bereits bei den letzten Jugendmeisterschaften den 5. Platz im Doppelzweier. Im zweiten Junior-B-Jahr liegt daher der Griff zum Edelmetall nahe – und mit diesem Anspruch gingen die beiden auch ins Rennen und gewannen ihren Lauf am Samstag. Sie erreichten damit die das A-Finale, konnten dieses aber krankheitsbedingt nicht antreten.
Becker/Schüller starteten an beiden Regattatagen im AAC-Achter, der an diesem Wochenende ungeschlagen blieb.
Und auch die traditionell starken Hamburger Leichtgewichte setzten erste Marken in München.
Der „leichte“ Doppelvierer mit Philipp von Kodolitsch, Lukas Ziegler, die zusammen mit Ruben Rohsius und Henrik Rossmann fahren, wurden von Steuermann Paul Lindemann über die 1500-Meter-Strecke gejagt und siegten vor einer Renngemeinschaft vom Bodensee. Im A-Finale revanchierten sich die Ruderer vom Bodensee und der AAC-Vierer musste sich zunächst mit dem 2. Platz zufrieden geben. Hier kommt es sicherlich im Laufe der Regattasaison noch zu spannenden Duellen.
Eines der spannendsten Rennen des Wochenendes lieferten sich Philipp von Kodolitsch und Henrik Roßmann im Leichtgewichts-Doppelzweier gegen den Mainzer Ruderverein. Nach einer etwas verschlafenen Startphase kam es zu einem langen und engen Bord-an-Bord-Kampf, den am Ende die Mainzer für sich entschieden. Im A-Finale am Sonntag erreichte die Mannschaft dann einen guten 4. Platz.
Die A-Junioren waren nicht weniger erfolgreich. Bei Simon Klose und Silja Runge ist das Saisonziel die Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft in Rotterdam. Simon ist diesem Ziel deutlich näher gekommen. Im Vierer o.Stm. startete er mit seinem Zweier-Partner Titus Junkes (RV Wandsbek) und Benjamin Leibelt/Leon-Marius Münch (LRV Mecklenburg-Vorpommern). Nach einem klaren Vorlaufsieg musste die Mannschaft nur den Österreichischen Ruderverband an sich vorbeilassen und stieg als schnellstes deutsches Boot aufs Siegerpodest.
Silja Runge sollte eigentlich auch im Vierer ohne an den Start; der musste aber krankheitsbedingt abgesagt werden. So wurden die Rennen im Zweier nachgemeldet. Zusammen mit Paulina Düchting aus Bremen konnte sie sich im Mittelfeld platzieren. Im vollen Feld der Juniorinnen-Achter erreichte sie einen sehr guten 3. Platz.
Marjella Ernst gewann im Leichtgewichts-Einer souverän und mit großem Vorsprung vor dem Feld. Im Sonntags-Finale forderte allerdings der dauerhaft starke Gegenwind, der bei den weiblichen Leichtgewichten zu Rennzeiten an die 10 Minuten führt, seinen Tribut und führte zu einem 3. Platz.
Malte Koch und Laurence Riesselmann starten im Leichtgewichts-Zweier. Die beiden Newcomer sammeln noch ihre Erfahrungen im großen Regattasport. Aber das machen sie erstaunlich schnell. Im Finale am Sonntag lieferten sie sich eine Schlacht gegen die Mannschaft vom Berliner Ruderclub mit Henri Freese und Maximilian Köppe. Das über 2000 Meter umkämpfte Rennen war an Spannung kaum zu überbieten. Koch/Riesselmann konnten sich immer wieder nach vorne schieben, wurden aber hartnäckig attackiert und mussten die Berliner schließlich im Endspurt fahren lassen. Und wie so häufig im Rudersport: Wenn man einen guten Gegner gefunden hat, setzt man sich mit ihm zusammen ins Boot. Bei der Juniorenregatta in Köln werden die vier zusammen im Vierer sitzen.
Fortsetzung gewiss.
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