Goodbye Florida!

Heute am Sonntag ist in Sarasota, Florida, die U23-Weltmeisterschaft zu Ende gegangen. 73 deutsche Athletinnen und Athleten waren in 21 Bootsklassen am Start – damit stellte der Deutsche Ruderverband hinter den USA das zweitgrößte Team. Von der RG HANSA nahmen vier Athleten teil. Im Leichtgewichtszweier der Frauen konnte Antonia Michaels mit Partnerin Katharina Niel die Bronze-Medaille holen. Insgesamt kamen 700 Sportler aus 53 Nationen im Nathan Benderson Park zusammen.

Bericht: Jean-Marc Göttert / rudern.de // Fotos: Detlev Seyb, worldrowing.com


Gute Vorbereitung ist alles. Bereits knapp eine Woche vor Beginn der Regatta ist das Team um Bundestrainerin Brigitte Bielig nach Florida angereist, um genügend Zeit zu haben, sich an die warmen Temperaturen und die notorisch hohe Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen. „Die Hitzeanpassung gelingt uns gut und ansonsten sind die Bedingungen hier vor Ort, also das Hotel und das Essen, sehr gut. Auch der Shuttle klappt problemlos“, sagte Bielig.

Auftakt

Am Mittwoch, den 24. Juli, begannen die Vorläufe in insgesamt zwölf Bootsklassen – alle mit deutscher Beteiligung. Bei schwül-warmen Temperaturen von über 30 Grad und leichtem Seitenwind zogen fünf der zwölf Boote in die nächste Runde ein, sieben müssen den Umweg Hoffnungslauf nehmen.

Bereits um acht Uhr Ortszeit – und damit eine Stunde früher als am Vortag – wurde der zweite Wettkampftag der U23-WM eröffnet. Doch nach nur einer Stunde war es wieder vorbei: Ein Unwetter mit Starkregen hatte sich über dem Nathan Benderson Park festgesetzt und für eine stundenlange Rennunterbrechung gesorgt. Erst um 14.30 Uhr Ortszeit ging es weiter.

Medaillenjagd eröffnet

Den Auftakt der A-Finals am Samstag machten die Leichtgewichte. Hier ist die U23-WM für viele junge Athleten ihr internationales Debüt, so auch für Antonia Michaels (RG Hansa Hamburg) und Katharina Niel, die zusätzlich die erste WM-Teilnehmerin ihres Vereins, der RG Lahnstein, ist.

Es sollte auch ein gutes Omen sein, dass die beiden zum Finaltag neue Socken mit den US-Farben trugen. Die bunten Glücksbringer haben offensichtlich gewirkt.

Sarasota U23-Weltmeisterschft

Starkes Team: Henrik Runge und sein Partner Anton Finger. Das Duo zeigte eine engagierte und überzeugende Leistung in den Vorläufen. Im Finale erreichten sie den vierten Platz, knapp hinten den Russen.

Trainer Ralf Bockelmann feierte seinen Doppelzweier mit Antonia Michaels (links) und Katharina Niel, die Bronze erhielten. Das Alligator-Maskottchen gab es als Andenken aus Florida obendrauf.

Im Leichtgewichts-Zweier ohne ging Italien schnell nach vorne, Australien folgte auf Platz zwei. Deutschland liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem amerikanischen Titelverteidiger um Bronze. Zur Streckenhälfte fielen sie um eine halbe Bootslänge zurück. Als die USA die Silber-Position übernahm, blieb der deutsche Zweier ihnen dicht auf den Fersen, beide Boote zogen dann an den Australierinnen vorbei. Das war die Bronze-Medaille für das deutsche Team! Glückwunsch an Toni und Kathi.

Halbfinalrennen führen alle sicher ins A-Finale
Im Doppelzweier hatten Anton Finger und Henrik Runge (Berliner RC/RG Hansa Hamburg) relativ ungefährdet alle Vorläufe bestanden und zogen ins A-Finale ein. Es wurde ein extrem spannendes Rennen. Gleich zum Start waren alle Doppelzweier gut aus den Start herausgekommen, allmählich zogen die Russen ein wenig nach vorne und die Neuseeländer fielen auf Platz fünf zurück.

Doch die Taktiok der Neuseeländer ist bekannt: Der Start und die ersten Meter sind eher langsam, ab der Mitte setzen sie starke Zwischenspurts und rollen das Feld von hinten auf. So auch hier: Mit einem 40er-Schlag fanden sie Anschluss an die führenden Russen und setzen sich auf Platz zwei. Inzwischen hatten sich die Italiener auf Platz drei geschoben, die Deutschen waren knapp dahinter.

Kaum waren die Boote im Bereich der roten Bojen, also auf den letzten 200 Metern, legten die Italiener einen Gang ein und spurteten mit einem 46er Schlag noch an die Neuseeländer vorbei, die den Angriff nicht mehr abwehren konnten.

Sprint am Ende zum Ziel

Auch der Kampf dahinter um den dritten Platz war entbrannt, denn Henrik und Anton legten ebenfalls einen fulminanten Endspurt hin und holten das lange Zeit führende russische Boot Schlag und Schlag ein. Am Ende sollte es nicht mehr reichen, der deutsche Doppelzweier kam mit einer knappen Sekunde nach den Russen als Vierte ins Ziel. Gold holten sich die Italiener, Silber die Neuseeländer. Für Henrik und Anton dürfte es trotzdem eine gelungene WM gewesen sein, zeigt sich doch vor allem auch in dieser Bootsklasse, wie stark die internationale Konkurrenz ist.

Sarasota U23-Weltmeisterschft

Das Gruppenfoto der deutschen Mannschaft: 73 Athleten plus Trainer und Betreuer vor dem Kommentator-Turm im Nathan Benderson Park, Sarasota.

Sarasota U23-Weltmeisterschft

Am Bug sieht man deutlich, wie der Startkasten abtaucht. Toni und Kathi sind hoch konzentriert.

Sarasota U23-Weltmeisterschft

Kräftezehrend: Sonja und Leonie haben sich durch die Vorläufe durchkämpfen müssen, bis zum A-Finale hat es dann nicht gereicht.

Sarasota U23-Weltmeisterschft

Malte hat die Zuschauer in Deutschland mit einem großartigen Einsatz überrascht und konnte sich bis ins A-Finale durchkämpfen. Er machte den sechsten Platz in der Gesamtwertung, beachtlich für sein internationales Debut.

Vor dem Gewitter ist nach dem Gewitter. Das deutsche Team feuerte die Teilnehmer vom Ufer aus lautstark an.

Tolles Debut für Malte

Spannend war es auch bei Malte Koch (Hansa) im Leichtgewichtseiner. Schon sein Vorlauf war hart erkämpft: Während der ersten Hälfte lag er hinter Österreich und Kanada konsequent auf Platz drei, der noch für die Finalteilnahme reichen würde. Druck kam aber zunehmend vom Chinesen, der trotz Gegenwehr knapp vorbeiziehen konnte. Beide holten dabei allerdings den Kanadier ein, sodass es am Ende mit Platz drei hinter Österreich und China klar für das A-Finale reichte.

Im Finale konnte Malte lange Zeit auf der Außenbahn mithalten, musste aber doch zum Ende hin die starke Konkurrenz der USA, Niederlande und Österreich ziehen lassen. Malte schloss seine erste internationale Regatta im deutschen Trikot mit einem beachtlichen sechsten Platz in der Gesamtwertung ab. Glückwunsch!

Pech für Leonie

Im Frauenzweier hatten Leonie Bergé und Sonja Schlosser (RG Hansa /Crefelder RC) den Sprung in die Top 12 in den Vorläufen hart erkämpft. Während sich vorne Großbritannien um die Führung bemühte und es dahinter immer wieder zu Positionswechseln kam, konnte sich das deutsche Duo in diesem Jahr nur auf Platz sechs im B-Finale und damit Platz 12 in der Gesamtwertung einordnen.

Allen Athleten wünschen wir einen guten Rückflug, einen schönen Urlaub und gute Erholung! Die Videos der A-Finalteilnehmer der HANSA-Athleten sind hier aufzurufen:

Henrik und Anton:

Antonia und Katharina

Malte

Entspannte Grüße nach Hamburg: Leonie, Antonia, Malte, Henrik und Brocky.

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