Acht Tage in der (dänischen) Südsee
Vom 19.-26. August 2023 eroberten acht Ruder/innen von der der RG HANSA, den Wasserfreunden Erkner und Rudergesellschaft Germania Kiel die Südsee! Und auch wenn es die dänische war, hätte es vom Wetter her fast die echte sein können!
Oben (v.l.n.r.): Martin, Patrick, Jörg, Jakob, Volker. Unten (v.l.n.r.): Michael, Antonia, Katharina
In acht Tagen ging es von Kolding über verschiedene kleine Inseln nach Ærø und zurück:
Kolding
Nach einem Schreck am Morgen durch eine E-Mail von Olaf, dass dieser aus Krankheitsgründen nicht mitkommen kann, ging es leicht geknickt, aber dennoch voller Vorfreude auf die anstehende Autofahrt zum Koldinger Ruderclub – unserem Startpunkt.
Jens, der Hausherr vom Koldinger Ruderclub wartete dort schon auf uns. Nach Erklärung und Bestaunen der nun zwei, anstelle von ursprünglich drei, Innenrigger-Booten ging es an die Klärung des Essens, Schlafens und anderer organisatorischer Themen und der Tag endete mit einem Großeinkauf und gemeinsamem Kochen.
Ein ungewohnter Anblick für den Steuermann: In den sehr breiten Innenrigger-Booten sitzen die Ruder*innen versetzt.
Durch ein frühes Aufstehen um 7 Uhr sollte sichergestellt sein, dass wir die Boote rechtzeitig zu Wasser lassen und somit die längste Strecke der Tour vor Sonnenuntergang bewältigen können. Für einen zusätzlichen Schub an guter Laune gab es neben hochmotivierten Ruderern auch noch frische Brötchen!
Der Plan stand also: Mit gefüllten Bäuchen, anfänglich bestem Wetter, einer geplanten Mittagspause und rund 40 km vor uns bis nach Baagø wurden die Boote eingeteilt und es ging an die Riemen.
Für die wenigen Ostsee unerfahrenen Ruderer zeigte sich die Ostsee zwar leicht wellig, jedoch noch deutlich aushaltbar und größere Wellen wurden freudig mit einem “Hui!” genommen.
Gut die Hälfte der ersten Etappe hinter uns, ging es für eine kurze Mittagspause und einer Stärkung in Form von Kartoffeln und Eiern an Land. Hier wurde auch erneut der Wetterbericht gecheckt. Die erschreckende Nachricht- es sollte regnen- steckten die meisten gut weg. Schließlich hatten wir sowieso schon Wasser unter den Booten, also macht etwas Wasser von oben auch kaum einen Unterschied.
Bågø
In Bågø angekommen gab es noch leichte Koordinationsprobleme bezüglich des Aufbaus der Zelte und wo welche Tasche hin soll. Der Regen erschwerte dies, jedoch fanden wir unter einer Überdachung Schutz um den Abend ausklingen lassen zu können.
Die Küchenleitung, Antonia, begeisterte alle mit ihren Kochkünsten
Nachts war ein beeindruckender Sternenhimmel zu sehen
Am nächsten Morgen wurden wir durch Meeresrauschen und die ersten Sonnenstrahlen geweckt. Noch besser: Es gab dänische Teilchen und ein reichhaltiges Frühstück!
Kurz nach unserem Frühstück mussten wir unsere Zelte zügig abbauen, da wir anscheinend auf einem Parkplatz genächtigt hatten und das den Besitzern nicht gefiel. Ups!
Helnæs
An unserem nächsten Ziel Helnæs angekommen wurden wir von vielen kleinen Mitcampern empfangen, die sich über alles hermachten, seien es Schuhe, Papiertüten oder sogar Ruderer! Die Rede ist hier von Strandflöhen, die nicht gefährlich, jedoch reichlich nervig waren. Besonders am nächsten Morgen mussten tausende ein paar Strandflöhe aus den Schuhen, Tüten, Booten und Zelten geschüttelt werden!
Der Strand auf Helnæs
Bester Zeltausblick direkt am Strand
Lyø
Eine geringe Kilometerzahl, spiegelglattes Wasser und strahlender Sonnenschein konnte nur dazu beitragen, dass wir unser Tagesziel Lyø super schnell erreichten. Hier konnten auch Vorräte aufgestockt werden und es gab endlich den heiß ersehnten dänischen Hotdog bzw. Pølse. Durch die frühe Ankunft in Lyø blieb selbst nach dem Aufschlagen der Zelte und der Zwischenverpflegung auch noch genug Zeit für 4 Ruderer um mit dem Zweier erneut ein Stückchen auf die Ostsee rauszurudern um baden zu gehen. Das Boot wurde für diesen Nachmittag liebevoll in “Badeboot” oder “Zweier Mit-Mit” umbenannt.
Selbstverständlich haben wir auch den von Olaf vorgeschlagenen kleinen Spaziergang wahrgenommen und uns auf der Insel umgeschaut. Währenddessen gab es an vielen Stellen Wildbrombeeren und Hagebutten.
Am abendlichen Lagerfeuer auf Baumstämmen unter einem wunderschönen Sternenhimmel ließ es sich durchaus aushalten. Selbst ein Mitternachtsbaden blieb nicht aus bevor es zufrieden in den Schlafsack ging.
Ærø
Mittagspause bei bestem Wetter
Am nächsten Morgen erwartete uns schon die Streckenhälfte mit der Fahrt nach Ærø. Mit ostseeuntypischem, spiegelglattem Wasser und strahlendem Sonnenschein ging es nach Ærøskøbing wo wir kurz vor dem Ziel nochmal Olaf anriefen um auch ja den richtigen Zeltplatz zu erwischen. Mit einem fast perfekten Anlegeplatz und einem sehr schönen Zeltplatz ging es an die Organisation für die nächsten Tage, um anschließend die Stadt zu bewundern und unsere Vorräte aufzufüllen.
Lyø
Da wir die gleichen Inseln auch auf der Rücktour noch einmal besuchen wollten, ging es nun erneut nach Lyø. Hier ließen wir wieder in gewohnter Manier beim allabendlichen Kochen und am Lagerfeuer den Abend gemütlich ausklingen.
Helnæs
Der Leutturm auf Helnæs
Auf dem Weg von Lyø nach Helnæs konnten wir auch einem Konzert der besonderen Art lauschen. Die Schweinswale, die sonst inzwischen zum Alltäglichen gehörten, waren ganz nahe dran und man konnte sie sogar prusten hören. Da wir an diesem Tag bestes Wetter hatten, konnten häufige Badepausen eingelegt werden. In Helnæs fanden wir doch noch einen Strand ohne Strandflöhe. Juhu! Außerdem wurde noch ein kurzer Spaziergang (querfeldein) zum Leuchtturm unternommen.
Bågø
In Bågø angekommen durften wir uns über eine etwas unerwartete musikalischen Untermalung freuen! Freitags ist scheinbar der Tag für kleine Konzerte durch lokale Live Bands. Tatsächlich gab es hier auch noch neues zu Entdecken, da wir an diesem Abend sogar bei Meeresleuchten baden konnten!
Kolding
Mit einem lachenden und weinenden Auge ging es am nächsten Tag zurück nach Kolding. Zu aller Verwunderung fuhr der Zweier das erste Mal seit Beginn der Tour schneller als der Vierer. Erst mit dem halbstündigen Starkregen bei dem nichts und niemand mehr trocken blieb überholte der Vierer. In Kolding angekommen empfing uns der Koldinger Ruderklub zusammen mit Jens mit einem fantastischen Grillabend, der mit gefüllten Mägen und neu gewonnenen Freundschaften endete. An dieser Stelle kann gar nicht genug betont werden, wie unglaublich gastfreundlich die Dänen uns empfangen haben. Danke dafür!
Danke für die schöne Fahrt, besonders an Olaf für die erstklassige Organisation und an Jörg und Martin für die Übernahme der Verantwortung der Fahrtenleitung!
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