Juniorenregatta – oder, zwischen Donnergrollen und Finale

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Larissa Richter (RC Tegel) und Eva-Lotta Nebelsieck (RG HANSA) auf Schlag nehmen die Siegermedialle entgegen für den ersten Platz im leichten Doppelzweier. Foto: Michael Spoercke

Die Mitgieder der HANSA-Trainingsruppe kamen in München zur ersten Leistungsschau zusammen.
Ein persönlicher Bericht von Eva-Lotta Nebelsieck.

Die Anreise der Trainingsgruppe nach München am 08.Mai fand aufgrund einer Mathematik Abiturklausur getrennt statt: Lotte und Henrik sind um 17:00 Uhr, zwei Allemannen und ich flogen um 18:00 Uhr gen Süden. Nachdem vor Ort alle Boote aufgeriggert wurden und ich noch schnell auf der Probewaage mein Gewicht gecheckt hatte, sind wir zu einem Italiener im Nachbarort gefahren, um dort zu Abend zu essen. Danach ging es in ein kleines, günstiges Hotel, etwa 30 Minuten von der Strecke entfernt.

Nach einer für uns viel zu kurzen Nacht und spärlichem Frühstück, haben wir uns kurz nach sieben Uhr Uhr am Vereinsbus getroffen. Als wir in Oberschleißheim angekommen waren, hatte meine Zweierpartnerin Larissa Richter (Ruderclub Tegel) den Zweier, den wir netterweise von ihrem Verein gestellt bekommen haben, bereits aufgeriggert, sodass wir uns gleich einfahren konnten.

Das erste Rennen mit Beteiligung aus der HANSA-Trainingsgruppe hatte Lotte, von den Hamburger Ruderinnen. Sie gewann mit ihren Mannschaftskameraden im 4- ihren Vorlauf. Simon wurde mit seinem Vierer ohne Steuermann Vierter. Henrik siegte in seinem Vorlauf im Einer. Mein erstes Rennen war das leichtgewichts Doppelzweier-Rennen mit Larissa. Es war übrigens auch unser erstes gemeinsames Rennen und wir konnten uns mit über 14 Sekunden Vorsprung vor dem nächsten Boot den Sieg sichern. Das nächste Rennen mit HANSA-Beteiligung war das Finale A vom JF 4-. Das Rennen gewann Lotte mit ihrem Vierer souverän. Simons Vierer, der direkt darauf an den Start ging (es hatte leider nicht zum A Finale gereicht), belegte den 5. Platz im Finale B.

Juniorenregatta München, 2015

Internationale Regatta in Oberschleißheim: Start der Frauen-Zweier in München. Foto: Wolfgang Walter, Regatta München e.V.

Gerade als der erste Lauf von meinem nächsten Rennen, dem leichtgewichts-Einer, sich vor der Startbrücke einschwamm und ich meinen letzten Zehner zum Aufwärmen gemacht hatte, erhellte ein Blitz den Himmel und ein tiefens Donnergrollen folgte. Schön tönte es aus den Lautsprechern, dass die Regatta unterbrochen wird und wir uns alle schnell an Land begeben sollten. Beim zurückrudern zu den Stegen, setzte dann schon strömender Regen ein. Völlig durchnässt legten wir unsere Boote zurück auf die Böcke und warteteten auf Neuigkeiten von der Regattaleitung, wie es weitergehen sollte.

Nach rund 45 Minuten wurde bekanntgegeben, dass alle Rennen etwa 1,5 Stunden nach hinten verschoben werden. Jetzt musste alles schnell gehen: umziehen, fertig machen, Skulls an den Steg bringen, Boot zu Wasser lassen, Einfahren. Zum Glück habe ich es noch rechtzeitig an den Start geschafft, und bin dann auch Zweite in meinem Lauf geworden.

Das letzte Rennen mit Beteiligung der HANSA am Samstag war das A Finale von Henrik im Einer. Den konnte er mit einem Luftkastendeckel-Vorsprung am Ende hauchdünn für sich entscheiden.

Am Sonntag begannen die ersten Rennen eine Stunde früher als am Vortag. Für uns also, eine Stunde früher einrudern und damit eine Stunde früher aufstehen. Der Wecker klingelte also um 5:20 Uhr. Henrik ging mit seinem Doppelvierer, der auf Empfehlung der Bundestrainerin gebildet und am Wochenende zuvor trainiert wurde, als erstes an den Start und fuhr gleich den ersten Sieg im Vorlauf ein. Simon Klose, der wenige Minuten nach Henrik seinen Start im Achter hatte, konnte mit den 4. Platz sichern und damit ins B-Finale einziehen.

Mein erstes Rennen war wieder der leichte Doppelzweier. Auch in diesem Lauf konnten Larissa und ich uns gegen die erst- und zweitplatzierten Zweier vom Vortag durchsetzen und am Siegersteg anlegen. Nur 2,5 Stunden danach hatte ich bereits mein Einer- Rennen. Auch hier startete ich im gesetzten Lauf gegen die schnellsten Boote des Vortages und überquerte als Dritte die Ziellinie, noch vor der amtierenden Deutschen Meisterin in dieser Bootsklasse.

01_15300220932_6813eee753_oAm Nachmittag fanden dann die Finalläufe der Großbootklassen statt. Für Henrik war der Sieg im Doppelvierer, den er und seine Mannschaftskameraden sich erruderten, bereits der Vierte an diesem Wochenende. Auch Lotte gewann mit ihrem Achter das A-Finale. Simon gewann dann im letzten Rennen der Regatta mit seinem Achter das B-Finale.

Zum Abschluss wurde Henrik Runge dann als einziger Sportler vom DRV zur Junioren EM in Tschechien dieses Jahr nominiert.  Für uns und für die HANSA war es eine erfolgreiche Regatta.

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