Euro Masters 2023
Mit einem großen Team wartete die HANSA auf den diesjährigen Euro Masters in München-Oberschleißheim auf, neben guten bis sehr guten Platzierungen konnten auch 13 der begehrten Medaillen mit nach Hamburg gebracht werden.
Text: Volker Zaehle
Die Überraschung war groß, als sich Anfang Juni herausstellte, dass eine größere Gruppe von Ruderern und Ruderinnen aus dem Masters-Bereich, aus dem LOS (Leistungsorientierter (Breiten-) Sport) und der 2. WKE (2. Wettkampfebene) bereit war, vom 26. bis 30. Juli auf den diesjährigen EURO-Masters in München-Oberschleißheim zu starten.
Wurde bis dahin den Winter und das Frühjahr über mehr oder weniger allein oder in kleinen Gruppen trainiert, gab es ab April erste Anzeichen einer Vereinheitlichung und Zusammenfassung: der neue DRV-Aktivenpass wurde eingeführt, mit der App SPOND die Organisation unter den Vereinsmitgliedern verbessert und mittels der Messenger WhatsApp und Signal die Kommunikation untereinander bedeutend intensiviert.
Rosa Langen als für die Masters verantwortliche Trainerin gab die Trainingsprogramme vor, begleitete regelmäßig unsere Ausfahrten und kommentierte fachkundig unsere Stärken und Schwachstellen.
Vereinzelt wurde an den Regatten in Bergedorf, Lübeck, Bremen, Otterndorf und Werder sowie dem Hamburger Staffelrudern teilgenommen, so dass letztendlich der Wunsch Vieler aufkam, sich auch auf der großen internationalen Euro-Masters-Regatta, dem Höhepunkt der diesjährigen Saison, zu bewähren.
Gesagt, getan: 19 (!) HANSA-Masters fuhren nach München, elf Frauen und acht Männer, darunter waren alle Altersklassen von A bis G (27 bis 68 Jahre), erfahrene „alte Hasen“ sowie (fast) Regattaneulinge vertreten – eine ähnlich große Gruppe gab es bisher nur auf den World Masters 2004 in Hamburg, 2012 in Duisburg sowie 2013 in Varese.
Zahlen zu den diesjährigen Euro-Masters: über 2.200 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus 547 Vereinen und 41 Ländern (davon viele auch aus Übersee) starteten an vier Tagen im Drei-Minuten-Takt über die 1.000m-Strecke auf der Olympia-Regattaanlage von 1972 in München Oberschleißheim: es war ein „Festival des Mastersruderns“.
Die HANSA war in (fast) allen Bootsklassen vertreten: im Einer, Zweier, Doppelzweier, Doppelvierer und Achter, ebenfalls in den Kategorien Leichtgewicht und Mixed, gemeldet wurde in bemerkenswerten 45 Rennen, davon 17 in Renngemeinschaften.
Die Trauben beziehungsweise die Medaillen hingen erwartungsgemäß sehr hoch, für die meisten war die Regatta Anlass, Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen, Renntaktiken zu lernen.
Nichtsdestotrotz wurden aber auch Medaillen gewonnen, zwei von Isabel Sturm, im Doppelzweier (Rgm. mit Susann Dreller, Kiel) sowie im Doppelvierer-A zusammen mit Charlotte Götting, Lisa Schneemann und Mirjam Meijer.
Drei Doppelvierer-Siege konnte Silke Franck für die RG HANSA einfahren, sie siegte im Frauen-vierer F zusammen mit Gaby Schulz (Kiel), Sabine Chavez Torres (Kettwig) und Karin Kaschke (Lübeck), im Mixed-Vierer D in Rgm Kiel/Limburg/ Frankfurt sowie im Mixed-Vierer F in Rgm Kettwig/Münster/Osnabrück.
Fünf Medaillen fürs Steuern konnten errungen werden, eine von Christin Müller in Rgm. mit der Favorite Hammonia, vier von Felicity Medinnis-Leach in Rgm. mit den Masters International. Aber auch deren vier zweite Plätze als Ruderin heben sich von der Mehrzahl der HANSA-Platzierungen ab. Bei den Männern war Volker Zaehle im Mixed-Achter F mit internationaler Besetzung erfolgreich.
Gute bis zufriedenstellende Ergebnisse gab es für Jakob Wendel, Jens Merhof, Adrian Metzner und Alexander Liedtke im Einer, für Michael Heber und Alexander Liedtke, Christin Müller und Christine Axer, Laura Gnotke und Christin Müller, Jens Merhof und Michael Heber, Anja Merhof und Laura Gnotke im (Doppel-) Zweier, für Christine Axer, Maxi Kussatz, Anja Merhof und Laura Gnotke sowie für Pierre Saury, Marc von Meduna, Adrian Metzner und Michael Heber, für Pierre Saury, Jakob Wendel, Volker Zaehle und Marc von Meduna, für Christin Müller, Christine Axer, Maxi Kussatz und Cordelia Dienstbier (Regensburg), für Volker Zaehle in Rgm. mit Fürstenwalde, für Silke Franck, Mirjam Meijer, Charlotte Götting und Gaby Schulz (Kiel), für Alexander Liedtke und Michael Heber zusammen mit Laura Jahnke (WASP) und Nina Becker (HH-Ruderinnen) in ihren jeweiligen Vierern.
Unbedingt erwähnenswert und keineswegs selbstverständlich sind die beiden HANSA-Achter, den der Frauen-B- und den der Mixed-B-Mannschaft, das gab es so schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Es wäre wünschenswert, wenn sich die Mannschaften auch in Zukunft etablieren könnten!
Bewundernswert der Mut und die Gelassenheit der Jüngeren, sich relativ unerfahren der internationalen Masters-Elite zu stellen, es musste neben den doch manchmal etwas widrigen Windverhältnissen auch noch gegen die eigenen Nerven gekämpft werden.
Apropos Wetter: herrschte an allen Tagen immer ein leichter bis starker Schiebewind, gab es am Samstag den ganzen Tag über Gewitterwarnungen, gleich viermal musste die Regatta aus Sicherheitsgründen für jeweils eine knappe Stunde unterbrochen werden. Teilweise konnten die ausgefallenen Rennen am Abend oder am frühen Sonntagmorgen nachgeholt werden, teilweise mussten sie aber auch ersatzlos gestrichen werden.
Zufrieden und voller neuer Eindrücke, erfüllt mit Stolz, neuen und vielen lustigen Erfahrungen und einem tollen Team-Spirit fuhren wir nach fünf Tagen zurück nach Hamburg, um 03:30 Uhr konnten wir den vollen Bootsanhänger wieder vor der HANSA abstellen.
Sehr erfreulich verliefen auch die Kooperationen mit den anderen in München startenden Hamburger Vereinen. So gab es eine wochenlange Trainingsgemeinschaft mit der Favorite Hammonia, hinzu kommen mehrere Bootsausleihen und ein gemeinsamer Bootstransport mit der WSAP und den Hamburger Ruderinnen.
Besonders bedanken möchten wir uns bei Michael Heber für die gesamte Organisation und bei Marc von Meduna für den gesamten Bootstransport. Und auch alle anderen haben viel dazu beigetragen, dass diese Euro Masters lange in bester Erinnerung bleiben wird.
Nächstes Jahr finden sowohl die Euro Masters in München als auch die World Masters in Brandenburg, also in Deutschland statt.
















Frank
22. August 2023 (10:06)
Hallo Volker!
Ein toller Bericht. Auch die Bilder sind klasse. Schön, einige bekannte Gesichter wieder zu sehen!
Sebastian Franke
23. August 2023 (15:23)
Danke Volker, für den schönen Bericht, so muss das sein nach ner tollen Regatta.