Weltneuheit: Vorwärtsrudern

Bald können HANSA-Mitglieder sich auf eine neue Form der ruderischen Fortbewegung freuen, die wohl in Deutschland einmalig sein dürfte.

Corona hat uns fest im Griff, und wir dürfen nur sehr eingeschränkt Sport betreiben. Unser geliebter Ruderbetrieb ist nur ein Schatten seiner Selbst. In der Not haben sich inzwischen viele Mitglieder aufs Ergo verlegt, nach dem Motto, „lieber lang ziehen, als lang warten“. Landauf und landab gründen sich Trockenrudergruppen und virtuelle Ergo-Fahrer, die meist in Zoom-Schaltungen gemeinsam schwitzen und sich auspowern. Immerhin eine Lösung, aber seien wir ehrlich: Das ist doch kein Rudern. Nein, wirklich nicht!

Was tun, dachte sich ein findiger Ingenieur aus Niedersachsen und hat kurzerhand im Hobbykeller etwas getüfftelt, womit er gleich zwei Fliegen mit einen Riemen, pardon Klappe, schlagen kann. Mit einem ausgeschlachteten alten Ergotrainer, einigen Fahrradteilen und dem Propeller eines Modellflugzeuges hat Michael Robohm, Jahrgang 1959, aus einem alten behäbigen 2er-Kayak ein durchaus flottes Ruderboot gebaut.

Nicht nur, dass die in Corona-Zeiten eingewöhnten Ergo-Fahrer endlich ihre gewohnte Routine des Kettenziehens beibehalten können, sie können endlich auch vorwärtsrudern. Sensationell!

Hier ein Kurzvideo des neuen Vorwärtsboots beim Probefahren

Die HANSA hat bereits eine kleine Delegation bestehend aus Hauswart, Bootswart und Bootsbauer nach Stade geschickt, um zu prüfen, wie viele der neuen Vorwärts-Ruderboote für den Verein angeschafft werden sollen. Zwar will der Vorstand erst einmal abwarten, ob die Boote wirklich alsterkonform sind und die neue Acht-Kilometer Geschwindigkeitsbegrenzung (siehe Bericht Der Hamburger und Germania Ruder Club) eingehalten werden kann.

Doch der Druck aus der Mitgliedschaft ist groß. „Ich muss mich nie wieder umdrehen“, freut sich Jakob, der gleich seinen Skiff-Rückspiegel in die Mottenkiste verbannen will. Auch die Kassenwartin ist entzückt, denn der Verein dürfte mit freier Sicht nach vorne sehr viel weniger Kollisionen haben als früher und kann somit die Versicherungsbeiträge künftig deutlich senken.

Eine zweite Neuerung bahnt sich ebenfalls an: Nachdem die Anpassung der Geschwindigkeitsregeln auf der Alster und damit die Ausweitung des Geschwindigkeitslimits von 8 km/h auf alle Wasserfahrzeuge, also auch auf Ruderboote, in Kraft tritt, wurde seitens des Ruderwarts überlegt, wie man die äußerst schnellen Vierer und Achter der HANSA herunterbremsen kann.

Für die Achter muss entsprechend mehr Bremswirkung erzielt werden. Zufällig kennt Ruderwart Achim jemand bei Hagenbecks, der mit den durch Corona gelangweilten Tieren aushelfen kann. Elefantendame Louisa wird jetzt probeweise nach Ostern am Bug der Achter eingespannt und mittels eigens gebauter Elefanten-Skier als lebendiger Bremsklotz mitgeführt. Das dürfte die schnittigen Achter der HANSA womöglich auf die benötigte acht-kilometer-Begrenzung herunterfahren. Für TOle wird womöglich eine zweite Elefantendame nötig, die dann im Doppel gezogen wird. Angenehmer Nebeneffekt: Statt eines wenig vernehmbaren „WAHRSCHAU“, reicht künftig ein kräftiges TRÄÄÄÄ von Lousia, um eine Schneise durch die Heerscharen von Standup-Paddlern zu bilden.

Die Gilde bittet um Futterspenden für Louisa, diese können vom Finanzamt als wohltätige Zuwendung steuerlich geltend gemacht werden. Stichwort: Dicker Brummer.

Weltsensation: Das Boot mit eingebautem Ergo
Probelauf in Stade bei gutem Wetter. Fotocredit: 2021 FotoundMusik
Ausrangierte Fahhradteile und Teile eines Ergos sind Bestandteuile des neuen Bootes.
Die pfiffige Kettenlösung von Ingenieur Robohm.

Elefantendame
Elefantendame Louisa übt schon mal für die Alster.

Frohe Ostern an alle! Bleibt gesund und munter!

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