Gurken, Fließe, Sonnenschein – ein Bericht zur Wanderfahrt in den Spreewald

Rundern in Zeiten von Corona? Ist im Mannschaftsboot verboten. Dank der Hartnäckigkeit unserer Fahrtenleiterin blieben einige Hanseaten über Pfingsten dennoch nicht zu Hause!
Text und Bilder: Frank Schmidt

Als Ruderer schauen wir ja manchmal etwas von oben herab auf andere Wassersportler, die sich mit uns das Revier teilen. Oft sind die Begegnungen mit Paddlern oder Seglern Gesprächsthema beim geselligen Beisammensein nach dem Training. Umso erstaunter ist der geneigte Leser bei der Lektüre dieses Berichts. Da sieht man doch tatsächlich Hanseaten im Kajak – und denen scheint es auch noch zu gefallen!

Ursprünglich hatte Ulrike, die Organisatorin, auch etwas anderes im Sinn. Aber unter den Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie muss man flexibel sein: Rudern im Mannschaftsboot geht nicht, Paddeln schon. Also wurde umdisponiert und die Jugendherberge am Köthener See, unter Beachtung der Hygienebestimmungen des Landes Brandenburg rechtzeitig wiedereröffnet, als Basisstation für Kajaktouren in den Spreewald auserkoren.

Mittagspause am gut besuchten Rastplatz bei Schlepzig. Für das leibliche Wohl hatten wir im Vorfeld bereits gesorgt. Kaffee gab es für uns vom Campingkocher.

Um ehrlich zu sein, es hat sich gelohnt, die Skulls gegen die Paddel zu tauschen. Der Effekt ist ähnlich dem, wenn man vom Motorrad aus Fahrrad umsteigt: Der Bewegungsradius schrumpft, aber die Intensität des Erlebten steigt und wir Hanseaten machen auch im Kajak eine gute Figur. Ich denke, das kann man gut auf den Bildern erkennen.

Die Schleusen in Unterspreewald werden manuell betrieben. Oftmals werden hier von den Einheimischen auch Getränke und die berühmten Gurken angeboten.

Für die kleinen Fließe im Spreewald sind Kajaks ideal und mit dem Ruderboot oft gar nicht zu befahren. Alle naselang gibt es etwas zu entdecken und wenn man möchte, kann man mit etwas Abstand die Natur ungefiltert auf sich wirken lassen. Zum Teil ging es durch dichten Wald wie durch einen Tunnel und begleitet vom Konzert unzähliger Vögel und dem Spiel verschiedenster  Libellen, dann wieder durch offenes Gelände entlang schilfbewachsener Ufer an der einen oder anderen Nutria-Familie vorbei.

Die aus Pelztierfarmen ausgebüxten zutraulichen Sumpfbiber aus Südamerika fühlen sich hier, so scheint es, besonders wohl. Vom Wasser aus konnten wir die kleinen Spreewalddörfer erkunden, Verpflegung gab es an den Rastplätzen der Wasserwanderer. Einigen Teilnehmern hat es so gut gefallen, dass über eine Wiederholung dieses Formats nachgedacht wurde (aber eigentlich freuen wir uns auch auf Wanderfahrten im Mannschafts-Ruderboot).

Auf dem Randkanal im Unterspreewald. Man fährt hier wie durch einen Tunnel.

Mit von der Partie waren: Ulrike als Organisatorin und treibende Kraft auch unter ‚Corona‘-Bedingungen, Michaela, Cornelia, Susanne, Julia, Frank, Thorsten, Wolfgang, Julian, Adrian und Ingo.

Übrigens: Alle Teilnehmer haben jetzt dicke Oberarme vom Paddeln bekommen, das ist auch gut für den Endzug im Ruderboot.

Zum Album mit allen Bildern

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