Sturmfahrt zwischen Heeg und Sneek
Da schauen die Jüngeren erstaunt hin, was die „Senioren“ alles auf die Beine stellen. Inzwischen haben die „alten Recken“, wie sie liebevoll genannt werden, ganze 43 Wanderfahrten hinter sich gebracht. Vielleicht auch Zeit, nach neuen, unerforschten Zielen zu schauen. Friesland zum Beispiel, genauer gesagt: auf die Kanäle in den holländischen Gewässern zwischen Heeg und Sneek.
Ein Reisebericht von Ernst A. Frantz; Fotos von Wilbrand Grevemeyer.
Kein Zweifel, es ist eine wunderschöne Landschaft zwischen vielen Seen und Kanälen, zwischen grasenden Kühen und Schafen. Geruhsam und aufgeräumt säumen Häuschen das Ufer, am Steg liegen die obligatorischen Motorboote und Yachten in allen Größen und Preislagen. Kurzum, eine Landschaft, absolut sehenswert und romantisch.
Aber jetzt kommts: Wir hatten die Rechnung ohne das Wetter gemacht: Ein heftiger Gegenwind hatte es auf uns abgesehen, wohin wir auch fuhren. Dazu kamen Regengüsse wie aus Eimern, aber die durchnässten Sportsachen konnten wir nach Ende der Tagestour in unserem Hotel in Heeg, das uns für die vier Tage beherbergte dank eines Tümmlers schnell wieder trocken bekommen.
Wie so oft hatten wir die AAC-Barke rechtzeitig gebucht, wobei natürlich berücksichtigt werden musste, dass nicht jeder Platz zum Anlegen geeignet ist. Aber Manfred hatte – wie gewohnt – alles bestens organisatorisch vorbereitet; Im Yachthafen Eendracht konnte die Barke sowohl zu Beginn als auch am Ende der Fahrt gekrahnt werden und unterwegs hatte der Landdienst nach passenden Anlegeplätzen Ausschau zu halten. Auch das klappte vorzüglich.
Dank Frans Middelhoff vom RC „De Geeuv“ hatten wir einen ausgezeichneten Fremdenführer, der uns mit dem Fahrrad durch das weit verzweigte Kanalsystem in Sneek begleitete und auch für einen Liegeplatz beim Ruderclub gesorgt hat. Für seine gast-freundliche Unterstützung danken wir ihm recht herzlich.
Die Kanäle werden durch viele Zugbrücken überspannt, die den regelmäßigen Straßenverkehr sichern. Man muss sich an die Ampelschaltungen halten, die aber zum Teil rot und Grün gleichzeitig zeigen. Für uns Ruderer gab es aber auch noch die offizielle Farbe Rosa. Wenn man rechtzeitig Riemen lang machte und sich selbst auch, konnte man etwa 30 (!) cm unter den Brücken hindurchflutschen – klappte prima! Ein Schleusenwärter war offensichtlich mit dieser Fahrweise nicht ganz einverstanden, aber wir verstanden ja kein holländisch.
Alles in allem: Ein interessantes Erlebnis, aber es ist doch zweifelhaft, ob man es mit den Begleitumständen wiederholen möchte.
Dieser Bericht wäre unvollständig ohne unseren Dank an das WARU-Management mit Manfred, Jürgen und unseren fleißigen Fotografen Wilbrand, an unseren Landdienst und natürlich die Firma Filter, die ihren nagelneuen Bully für den Barkentransport zur Verfügung gestellt hatte.
Ernst A. Frantz








































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