Ruderdelegation im Osten
In Vorbereitung des 150. Jahrestages unseres Traditionsvereins, die Rudergesellschaft HANSA, und in Auswertung der Beschlüsse der Mitgliederversammlung vom März 2018 zur Stärkung des Breitensports im Allgemeinen und der Wanderfahrten im Besonderen führte eine Abordnung unseres Vereins eine Befahrung der Peene sowie des Stettiner Haffs unter Leitung des Vizepräsidenten des Ehrengerichtes und Träger des Kilometerpreises 2017 der RG HANSA, Ruderkamerad Jakob Wendel, durch.
Bericht: Frank Schmidt; Fotos: Klaus Konopka und Jean-Marc Göttert // Karte: Stefan Guhr.
Herzlicher Empfang
Es kam zu herzlichen Begegnungen mit den Anklamer Ruderkameradinnen und Kameraden. Kamerad Wendel überbrachte die aufrichtigsten Grüße unseres Vereins an die Ostdeutschen Ruderkameraden. Aufgrund von Schwierigkeiten und Engpässen in der Produktion musste leider auf eine Übergabe unseres Vereinswimpels verzichtet werden.
Plansoll deutlich erfüllt!
Gleich auf der ersten Etappe konnte unser Kollektiv, bestehend aus zwei See-Gig-Booten mit vier und zwei Ruderern, den von der Fahrtenleitung vorgegebenen Kilometerplan deutlich übererfüllen!
In Auswertung der Ergebnisse lud der Fahrtenleiter das Kollektiv auf eine Mole gleich hinter der polnischen Grenze zu einem geselligen Umtrunk und anschließendem Nachtlager ein.
Leider verschlechterten sich Tags darauf die Wetterverhältnisse, so dass auf einen Besuch unserer polnischen Ruderfreunde verzichtet werden musste.
Mit Kurs Richtung West ging es mit teils stürmischem Gegenwind über Ueckermünde wieder nach Anklam.
Spannender Wettkampf
Der zweite Teil der Fahrt führte das HANSA-Kollektiv dann die Peene stromaufwärts zu einem Kanuverein. Auf Initiative der Fahrtenleitung kam es hierbei zu einer spannenden Wettfahrt zwischen den beteiligten Booten.
Auf Anregung der Ruderkameradin Rosenberg wurde dabei der Kilometerplan wiederum deutlich übererfüllt.
Wohlbehalten zurück im Westen
Zum Tag der Deutschen Einheit kehrte das Ruderkollektiv mit vielen Eindrücken und Kampfesgrüßen der ostdeutschen Ruderer wohlbehalten nach Hamburg zurück.
Gerhard Boehm
14. Oktober 2018 (21:43)
Gleich im ersten Satz der Einleitung zu dem Bericht „Ruderdelegation im Osten“ wird erwähnt, dass die Wanderfahrt der Vorbereitung des 150. Jahrestages unseres Traditionsvereins, der Ruder-Gesellschaft HANSA galt. Gibt es ein Ergebnis-Protokoll von dem Vorbereitungsgespräch?
Was ist mit „Abordnung des Vereins“ gemeint? Handelte es sich um eine offizielle Delegation des Vorstandes der Ruder-Gesellschaft HANSA?
In dem Ergebnis-Protokoll des ersten Treffens für die Gestaltung des Jubiläums ist eine Reise in den Osten nicht erwähnt.
Bitte ergänzen Sie ggf. den Bericht auf der Internetseite.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Boehm
Wilbrand Grevemeyer
15. Oktober 2018 (10:32)
Wilbrand Grevemeyer am 15. Okt. 2018
Statt einen frischen Bericht über eine Wanderfahrt in Mecklenburg-Vorpommern zu lesen, fühlte ich mich in die Zeit vor der Wende versetzt.
Angefangen mit „Ruderdelegation im Osten“ unter Leitung unseres Vizepräsidenten des Ehrengerichtes und Träger des Kilometerpreises 2017, endend mit Kampfesgrüßen der ostdeutschen Ruderer und zwischendurch Worte wie Abordnung, Kollektiv, Planerfüllung, ostdeutsche Ruderkameraden.
Letztlich aber auch wieder amüsant.
Hoffentlich auch für die Gastgeber !
Denn die werden sich nach Ihrer Einbindung in unser bevorstehendes Jubiläum unsere Homepage sicher künftig vermutlich intensiver ansehen.
Frank Schmidt
15. Oktober 2018 (18:30)
Als genannter Autor dieser Zeilen möchte ich mich kurz zu Wort melden. Sicherlich hat der eine oder andere das Augenzwinkern zwischen den Zeilen dieses Berichtes bemerkt, der doch im Stile etwas an die Berichterstattung angelehnt ist, wie ich sie vor der Wende erlebt hatte.
Ich hoffe, man nimmt es mir und der Redaktion, die ihn schlussendlich online stellte, nicht krumm, aber die Reaktionen in unserem ‚Kollektiv‘ waren dermaßen positiv sodass Jean-Marc wohl nichts anderes übrigblieb.
Übrigens: Das zur Vorbereitung unseres Jubiläums nicht nur Worte sondern auch das Engagement aller gefragt ist war ernst gemeint. Durch Menschen wie Jakob, die sehr aktiv im Bereich Wanderfahrten tätig sind, steigern wir die Attraktivität unseres Vereins und das ist wohl im Interesse aller und ein schönes Geburtstagsgeschenk!
Klaus K.
16. Oktober 2018 (12:26)
…humoristischer Reisebericht vom Kollektiv. Ähnlichkeiten mit historischen Ereignissen, Ergebnissen und Personen sind bestimmt rein zufällig. Es zeigt vielleicht auch, dass die Generation Mitte nach mehr als 25 Jahren recht entspannt mit dem Thema Wiedervereinigung umgeht. Und das ist sicher für uns alle in Ost und West eine gute Entwicklung!
Grüße! Klaus
Hans-Heinrich Busse
16. Oktober 2018 (23:12)
Guten Abend allerseits,
Mich freut es unbändig, dass eine Delegation unserer RG Hansa den Weg nach Anklam gefunden hat, um dort eine Wanderfahrt zu realisieren. Dieser kleine feine Ruderverein verdient unser aller Hochachtung und die Rudertruppe aus dem Westen ebenfalls. Sie haben immerhin meinen Geburtsort besucht oder waren dort in der Nähe beim ehemaligen Fähranleger. Wer Näheres hören möchte, der kommt zum Abrudern am 20.10. und darf mit mir am Steg anstoßen.
Dann werde ich nämlich mal wieder ein Jahr älter.
Gerhard Boehm
17. Oktober 2018 (12:25)
Der 3. Oktober ist ein Freudentag
Dieser Artikel hat mich sehr beschäftigt, denn der nationale Gedenktag des 3. Oktober eignet sich meines Erachtens nicht, um an Formulierungen, wie sie vor der politischen Wende in den neuen Bundesländern gebräuchlich waren, zu erinnern. Für mich ist der 3. Oktober ein Freudentag, dass es wieder ein geeintes Deutschland gibt und, dass Ruderer aus Hamburg Wanderfahrten auf der Peene ohne politische Hindernisse erleben können, genau so, wie sich Ruderer aus Anklam heute auf Wanderfahrten die Alster und die Elbe ohne politische Formalitäten selbst ansehen können.
Wanderfahrten in Mecklenburg Vorpommern haben für mich dabei eine zusätzliche und sehr emotionale Bedeutung, denn mir hatte Dr. Robert Böse, Deutscher Meister im Achter 1920, der in den Jahren 1936 bis 1945 die RG HANSA durch eine schwierige Zeit lenkte, von seinen Fahrten auf den Mecklenburger Seen berichtet und mich neugierig auf diese für mich damals unerreichbaren Ziele gemacht. Und daher rudere ich noch heute besonders gerne auf seinen Spuren in Mecklenburg und Brandenburg. Einige seiner Fahrtberichte sind in den Sammelbänden unserer Vereinszeitung noch zu finden. Unter anderem ist er im Anschluss an seine Deutsche Meisterschaft mit vier weiteren Hanseaten von Berlin zurück nach Hamburg in einem Wanderboot gerudert.
Ich finde es es gut und richtig, wenn der 3. Oktober für Wanderfahrten in das jeweils andere Deutschland genutzt wird, weil so das gegenseitige Verständnis füreinander gestärkt werden kann. Beispielhaft sind da die Barkentouren des AAC/NRB, die seit mehreren Jahren von Hans-Heinrich Busse über den 3. Oktober organisiert werden. Die Fahrten finden jährlich abwechselnd in den alten und neuen Bundesländern statt. In diesem Jahr wurde vom 5. bis 7. Oktober auf dem Müritz-Elde Wasserweg in Mecklenburg-Vorpommern gerudert, im Jahr davor auf der Schlei in Schleswig-Holstein. Zuvor wurde von Schwerin nach Dömitz und von Bremen ins Teufelsmoor gerudert. 2016 war die AAC/NRB Barke am 3. Oktober auch schon auf der Peene.
Das andere Deutschland bietet besonders schöne Regionen, die sich für Wanderfahrten eignen. Dazu gehören die Mecklenburger, Berliner und Brandenburger Gewässer, aber auch die Elbe, Saale und Unstrut. Über diese „Perlen“ sollte daher im Zusammenhang mit dem 3. Oktober vermehrt berichtet werden.