Nachruf für Werner Starck
Werner Starck, ein echter Recke der Ruderriege „Rot-Gelb“, wurde am 23.12.1934 geboren und trat am 01.07.1955 in die Ruderriege ein.
Text: Mike Wulfram
Wegen seiner freundlichen und verbindlichen Art wurde er schon früh nur „ Werni“ gerufen. Dieser Kosename verfolgte ihn bis ins hohe Alter. Mit „ Werni“ verbunden sind nicht nur wunderbare Wanderfahrten, sondern auch viele Regatten im In- und Ausland.
Legendär waren seine jährlichen Einladungen in sein Sommerhaus (ein entzückender Fachwerkbau) in Oortkaten an der Elbe. In zwei Vierern ging es vom Steg der HANSA durch die Alsterschleusen direkt auf die Elbe. In knapp drei Stunden war man fast da – die letzten 200 Meter mussten wir die Boote durch einen engen Priel schieben. Dann aber war alles angerichtet. Frau Daisy und Werner waren hervorragende Gastgeber – es fehlte an nichts.
Es war immer derart gemütlich und unterhaltsam, dass man sich sehr ungern nach drei bis vier Stunden verabschieden musste. Die einsetzende Tide setzte dem fröhlichen Treiben ein Ende.
Etwas Besonderes hatte sich Werner für die Elbe gekauft: Einen Kielzugvogel! Ein bildschönes Holzsegelboot, gut sechs Meter lang mit hervorragenden Segeleigenschaften.
Ein Feuer, vermutlich von Neidern gelegt, beendete Anfang der 90er Jahre die Idylle an der Elbe – das Fachwerkhaus brannte total aus. Als Ersatz für das Haus in Oortkaten entschieden sich die Beiden 1996 für den Kauf eines Ferienhauses in Travemünde. Für viele Jahre wurde das zur zweiten Heimat für die Starcks.
Eine schwere Krankheit seiner Frau Daisy bedingte eine Unterbringung in einem Pflegeheim. Werner entschied sich für eine Pflegestation in Travemünde, ganz in der Nähe seiner Ferienwohnung. Somit war er immer nah bei seiner Frau.
Ende 2022 entschied sich Werner schweren Herzens, ihr Haus in Berne zu verkaufen und selbst ganz nach Travemünde zu ziehen.
Leider währte sein unbeschwertes Leben dort nicht lange. Im August 2023 stellt man einen aggressiven Krebstumor in der Lunge fest. Nach intensiver Bestrahlung und Chemotherapie schien die Behandlung Erfolg zu haben. Die anschließende REHA absolvierte Werner in dem Heim, in dem auch seine Daisy untergebracht war.
Rund vier Wochen vor seinem Tod war ich noch mit ihm in seiner Wohnung, um nach dem Rechten zu sehen – denn eine Woche später wollte er aus dem Heim wieder zurück in seine Wohnung ziehen. Und für den Frühsommer plante er, wieder mit dem Rudern zu beginnen, anfangs als Steuermann.
Inzwischen hatten sich aber Metastasen in seinem Kopf festgesetzt, die ihm stark zusetzten. An einen Umzug in sein Haus war nicht mehr zu denken.
Seine eigene Krankheit und die schweren Krankheiten seiner Frau und seines Sohnes Michael haben ihm seelisch so schwer zugesetzt, dass ihm letztendlich die Kraft fehlte, dem Krebs etwas entgegen zu setzen.
Werner starb am Sonnabend, den 16. März 2024.
Ein paar Fotos von unserem „Werni“ findest Du hier.
Pertti
31. März 2024 (22:10)
Ein großer Verlust für die RG Hansa und für uns alle. Ich saß im Boot oft hinter Dir und werde Dich immer in guter Erinnerung behalten.