Große und kleine Seen im Sonnenschein.
Seit einigen Jahren kam immer mal wieder die Idee auf, die Mecklenburger Seenplatte zu berudern, schließlich liegt das Gute ja so nah. Wir haben uns nur immer nicht getraut, weil diesem Ruderrevier und insbesondere der Müritz der Ruf anhing Ruderboote zu „verschlingen“.
Text und Fotos: Jakob Wendel
Statt zum Tanz in den Mai in der Hansa sind wir am 30.04. also nach Templin in der Uckermark gefahren und haben dort an einem malerischen See in den Mai getanzt. Am Maifeiertag ging es dann über die Templiner Gewässer zunächst nach Templin und später dann auf die Havel.
Diese für die hohe Motorbootdichte bekannten Gewässer waren völlig ausgestorben, weil aufgrund jahrelanger Vernachlässigung gleich zwei Schleusen marode waren. Gut für uns, traurig für die Einheimischen, die größtenteils vom Tourismus leben.
Dank unseres guten Materials, neben 2 hervorragenden Booten hatte uns Wanderruderwart Olaf einen mobilen Bootswagen zur Verfügung gestellt, konnten wir die baufälligen Schleusenanlagen schnell überwinden. Dies kostete uns zwar einigen Schweiß, da alle mit anpackten waren wir aber schnell auf der Havel. Diese fuhren wir aufwärts bis Bredereiche, wo unser (täglich 2 mal wechselnder) Landdienst bereits alles perfekt arrangiert hatte. So ging es auch die nächsten Tage.
Station haben wir bei den örtlichen Rudervereinen gemacht, wobei uns der Ruderverein Flecken Zechlin am besten gefallen hat.
Die Kammeraden dort feiern gerade ihr 100-jähriges Jubiläum und haben ein durch und durch gemütliches Bootshaus, das für eine Nacht unser Reich wurde.
Die dünnbesiedelte Landschaft der oberen Havel und der mecklenburgischen Kleinseenplatte ist wunderschön und von Schlössern, Burganlagen und liebevoll restaurierter Bausubstanz reichlich gesegnet.
Die alte mecklenburgische Landeshaupt- und Residenzstadt Neustrelitz hat eine einzigartige Atmosphäre, aber leider kein Schloss (mehr). Schlossgarten, -kirche, -brunnen, -theater, – münze und -terrassen zeugen von einstiger Größe.
Ausgangspunkt für unseren Sprung über die Müritz war dann Blau-Weiß MiRow, wo wir extrem früh aufgestanden sind um dem gefährlichen Mittagsscirocco auf der Müritz zu entgehen.
Aufgrund eines längeren Päuschens am Strand waren wir dann mittags doch auf der hohen Müritz. Diese zeigte sich jedoch mit glasklarem Wasser von Ihrer angenehmsten Seite. In Waren waren wir dann am Ende unserer Tour angekommen und machten uns am Sonntagnachmittag per Auto und Zug auf den Heimweg.
Fazit:
Ein sehr schönes, großes Ruderrevier von dem wir viel zu viel auslassen mussten. Das Schleusen ging sehr viel schneller als gedacht. Anfang Mai hatten wir das Gebiet fast für uns allein, bis auf zwei Berliner Wanderfahrten, ein paar Paddler und wenige Motorboote, im Sommer dürfte das anders sein. Kulinarisch sind die Fischerbuden mit leckerstem Räucherfisch in Erinnerung geblieben, an denen wir längere Mittagsrasten einlegten. Ein besonderer Dank geht an Ulrike, die uns jeden Abend fantastisch beköstigt hat. Gefährlich ist es auf der ganzen Tour übrigens nie geworden.
„Mein persönliches Resümee: Da muss ich wieder hin!“ - Jakob
Hans-Heinrich
18. Mai 2019 (6:05)
Guten Morgen,
Ein begeisternder Bericht von einer schoenen Fahrt. Vielen Dank und Gratulation an die Mannschaft dafuer.
Mit frdl. Gruss vin der Memel.