Rauf auf dem Hügel! Auf dem Baldeney-See in Essen geht es hoch her.
Bereits zum 98. Mal fand die „Internationale Hügelregatta“ auf dem Baldeneysee in Essen statt. Die HANSA-Bilanz: Siege für Tim-Ole Naske im U23-Doppelzweier sowie für Tilman Dreyer im Leichtgewichts-Doppelvierer – und einen völlig zerfetzten Reifen am Anhänger!
Text und Fotos: Ralf Kockel
Trotz großer Konkurrenz durch diverse Regatten und Weltcuprennen hat es die Internationale Hügel-Regatta in Essen geschafft, ein beachtliches Teilnehmerfeld insbesondere bei den U23 am Samstag und Sonntag aufs Wasser zu locken. Es waren keine einfachen Bedingungen: Zu Beginn gab es böige Gegenwinde samt Nieselregen. Am Sonntag das Kontrastprogramm: Gegenwind gab es nur mässig, endlich schien die Sonne und die Temperaturen waren wesentlich angenehmer. Vorangegangen war für die U23-Altersklasse die sogenannte 2. Kleinbootüberprüfung, bei der Tim-Ole Naske den zweiten Platz hinter den Magdeburger Philipp-André Syring erringen konnte. Damit ist Tim-Ole ein reibungsloser Übergang von der Junioren- in die Seniorenklasse gelungen. Ein Platz in der U23-Nationalmannschaft ist ihm damit auch sicher.
Franziska Kreutzer erreichte den 5. Platz in der U23-Rangliste der Leichtgewichts-Frauen. Ein Platz im Doppelvierer wäre der dreifachen Weltmeisterin in dieser Bootsklasse damit sicher, wenn sie nicht vor ein paar Wochen krankheitsbedingt an einer neu eingeführten Ergometer-Norm gescheitert wäre.
Tilman Dreyer durfte in seinem ersten U23-Jahr als Nachrücker bei der Ranglisten-Regatta teilnehmen. Er schlug sich achtbar, gewann das „Kleine Finale“, hat aber zumindest in diesem Jahr als Neunter der Rangliste keine Chance auf einen Platz in der National-Mannschaft.
Tim-Ole im Doppelzweier gesetzt
Nach der Kleinbootüberprüfung wurde Tim Ole Naske mit dem Berliner Stefan Riemekasten zusammen in den U23-Doppelzweier gesetzt. Das neue Duo harmonierte vom ersten Schlag. Und so konnten sie am Samstag wie am Sonntag – an beiden Tagen wird in Essen das gleiche Programm absolviert – deutliche Siege eingefahren werden. Damit hat sich die Mannschaft mit einem großen Ausrufezeichen für die U23-Weltmeisterschaft in Plovdiv (Bulgarien) empfohlen.
Franziska Kreutzer startete zusammen mit Samantha Nesajda im U23-Leichtgewichts-Doppelzweier. Diese Kombination wurde schon einmal im Frühjahrstrainingslager des DRV gefahren – seitdem hatten die beiden aber leider nicht mehr miteinander trainieren können. Den Vorlauf am Samstag gewannen die beiden deutlich. Im Finale am Nachmittag erreichten die beiden bei mittlerweile starkem Gegensturm den 4. Platz, und waren hinter den siegreichen Engländerinnen immerhin das zweitschnellste deutsche Boot.
HANSA gut dabei
Von der HANSA-Trainingsgruppe war auch noch Tilman Dreyer dabei, der ein sehr hartes Regattaprogramm hatte: Er war nämlich an beiden Tagen sowohl im Leichtgewichts-Doppelzweier als auch im Leichtgewichts-Doppelvierer gemeldet. Samstags fuhr er den Doppelzweier zusammen mit Christian Reimann (RC Allemannia). Die beiden kamen aber nicht richtig ins Rennen und mussten sich frühzeitig der Konkurrenz geschlagen geben. Für das Finale am Nachmittag konnten sie sich mit dem erreichten 5. Platz nicht mehr qualifizieren.
Besser ging es am Sonntag mit seinem Konstanzer Doppelzweier-Partner Jakob Röhl. Die beiden sind amtierende Vize-Jugendmeister und damit deutlich eingefahrener. Der Vorlauf entschied sich bei besseren Wetterbedingungen, aber immer noch starkem Gegenwind am Sonntag recht früh. Nach 500 Metern waren die Boote sortiert. Im Finale, das in Essen mit einem vollen Feld in acht Bahnen ausgetragen wird, reichte es dann immerhin für Platz 6.
Krönender Abschluss an beiden Regattatagen war aber das Rennen im Leichtgewichts-Doppelvierer. Der frischgetaufte Rennvierer „Tolenza“ kam zum Einsatz. Zusammen mit Tilman ruderten Jakob Röhl, Christian Reiman und der Hannoveraner Philipp Schiefer. In beiden Rennen konnte sich die Mannschaft deutlich absetzen und siegte vor einer nordrhein-westfälischen Renngemeinschaft sowie weiteren Mannschaften aus Ungarn und der Schweiz.
Nach einer halben Regatta-Woche (Rangliste und Hügelregatta) wurde dann die ereignisreiche Heimfahrt angetreten werden. Unrühmlicher Höhepunkt war ein geplatzter Reifen am Bootshänger. Diese Panne wurde von der Mannschaft aber mit ähnlicher Bravour gemeistert, wie schon die Hügelregatta.
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