Groningen – ein verstecktes Juwel
„Ein verstecktes Juwel“ – so wird die holländische Stadt in der gleichnamigen Provinz in Reiseführern beschrieben. Das wollten wir uns gern genauer ansehen und Stadt und Umgebung auch aus dem Boot erkunden.
Text / Fotos: Hans-Heinrich Busse
Nach 300 km Autofahrt erreichten wir unser Reiseziel und begaben uns sogleich in die Altstadt mit ihren engen Straßen zum Hotel. Danach führt der erste Weg zum KRV „de Hunze“, wo wir am nächsten Tag ins Ruderboot steigen werden, um die erste Tagestour zum Zuidlaarder Meer zu absolvieren. Direkt beim Ruderklub befindet sich ein Wasserkreuz, und man kann quasi in jede Himmelsrichtung zu Tagestouren starten. Rund um Groningen fanden wir zahlreiche Flüsse und Kanäle und nutzten diese kurze Woche für sehr sportliche Aktivitäten. Vorbereitet hat dies Ank, die wir bei unseren Wanderfahrten im Baltikum und in Finnland gut kennengelernt haben.
Die Rudergesellschaft HANSA hatte vor rund 50 Jahren schon Bekanntschaft mit der holländischen Stadt gemacht, denn von dort kam Feico Camphuis als Rudertrainer zu uns. Er war nur ein Jahr in unseren Diensten, zog dann weiter in den Süden als Landestrainer nach Bayern. Mit über 94 Jahren ist er immer noch in Groningen aktiv, und wir trafen ihn gleich morgens am Bootshaus. Ihm verdankte der Autor und eine Gruppe der Junghansa eine Ruderwoche rund um Groningen, mit Zelten und Lumas, Kochern und Dosenverpflegung. Im Kopf nach so langer Zeit ist der Name eines Ortes Zoutkamp, außerdem eine Anzahl von Windmühlen am Reitdiep.
Im Reiseführer werden zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Stadt erwähnt und wir konnten einige davon in Augenschein nehmen: Z.B. das Bahnhofsgebäude, Kirchen der Altstadt, das Stadtmuseum usw. Der Königliche Ruderverein „de Hunze“ liegt an der Straße Praediniussingel, sein moderner Bau ist beeindruckend und passt genau an die Ecke des Wasserkreuzes. Vor etwa 30 Jahren musste der Ruderverein umziehen, denn an seinem früheren Platz wurde ein großes modernes Museum errichtet. Daher jetzt dieser Neubau.
Das Ziel am ersten Tag war das Zuidlaarer Meer und das dortige Restaurant de Bloemtche. Wir hatten gutes Wetter, ein wenig kalt zwar, aber alles lief gut. Dort am Wassersportzentrum wurden wir hervorragend verpflegt – wie eigentlich immer. Unterwegs sahen wir diverse Trainingsmannschaften des Studentenvereines Aegir Groningen. Am zweiten Tag wollte Ank uns in die nördliche Richtung über verschiedene Wasserwege fahren lassen und ein wenig nach Westen zur Ortschaft Winkum. Aber nach gut 15 km bei der Schleuse hinter dem Dorf Ten Bour musste die Mannschaft umkehren, denn diese Schleuse war überraschenderweise gesperrt. Immerhin hatten wir einen Großteil der Strecke bereits absolviert.
Am dritten Tag wurde dann das Programm abgeändert, und wir ruderten mit den drei Booten auf dem Reitdiep bis zur Ortschaft Gandswerd. Hier fanden wir einen richtigen Yachthafen, einen Bootssteg, ein großes Restaurant und dahinter eine Windmühle. Diese Tagesetappe mit einer Schleuse betrug hin und zurück wiederum rund 25 Tageskilometern. Am Bootssteg bei „de Hunze“ wurden Rennboote verladen für eine Regatta in Amsterdam. Abends trafen sich alle Ruderinnen und Ruderer unserer Gruppe in einem der originellen Speiselokale der Altstadt . Viele junge Leute waren unterwegs, kein Wunder weil Groningen ja Universitätsstadt ist. Wir trafen auch junge Studenten aus Deutschland. Rund um Groningens Altstadt wurde dann am Freitagvormittag gerudert. Das ist schon etwas Besonderes, in den Grachten mit derart vielen Segelschiffen, Motoryachten, Wohnschiffen zu rudern, wobei die Steuerleute gut zu tun hatten. Bei einem Halt ließ Ank alle aussteigen, denn der Prinzenpark sollte besichtigt werden. Später genossen wir Kaffee und andere Getränke auf der Terrasse bei Sonnenschein, ehe schon einige von der Gruppe abfuhren. Die Restgruppe bummelte durch die Altstadt und genoss abends eine Reistafel. Von der RG HANSA waren mit dabei Gerhard Boehm, Melanie Zimmer, Christine Reinert und Hans-Heinrich Busse






Hans-Heinrich Busse
22. April 2025 (16:53)
wir haben schon wieder einen tollen spressewart. Wie, das glaubt ihr nicht? Dann organisiert eine Ruderwanderfahrt im
Inland oder Ausland, schreibt einen Berich und sendet ihn an Sönke. Dann habt ihr den Beweis. Also los wanderrudern!