Ersatztrainingslager in München
Mitten in der Corona-Krise und dem großen Shutdown des Landes kommt ein Bericht der Junghansa aus dem Traingslager Anfang März. Da war die Welt noch halbwegs in Ordnung, daher haben die Sportler den inzwischen gebotenen Abstand von zwei Metern nicht eingehalten. Sie wurde erst nach ihrer Rückkehr beschlossen. Den Bericht verfassten Nike Versace und Anton Schäfer.
Auch in diesem Jahr absolvierten wir, die Leistungssportler im Junioren A- und B-Bereich, den letzten Ergotest mit großer Vorfreude auf Varese und Italien. Doch der Corona-Virus machte uns, wie so vielen anderen Sportlern, einen dicken Strich durch die Rechnung: Italien wuirde abgeriegelt. So mussten wir uns auf Brezeln statt Pizza einstellen und einige Hosen, langarm-T-Shirts und Westen zusätzlich einpacken. Drei Tage verspätet stiegen wir in den Bus und Zug und reisten in die Bayrische Landeshauptstadt. Dort ging es dann auf die berühmte Olympia-Regattastrecke in München-Oberschleißheim.
Nach der achtstündigen Anfahrt, dabei ständige Beschallung durch die Trainingslager-Playlist und endlich das Abladen in München, ging es direkt aufs Wasser. Wir wollten eine kleine Kennlern-Einheit auf das spiegelglatte Wasser machen. Am dritten Tag, nach der ersten sechs km-Belastung und einer verdienten Mittagspause, fuhren wir mit der ganzen Trainingsgruppe in die Bavaria-Filmstadt. Erst danach gab es endlich die heiß ersehnte Pizza beim Italiener. Also fast wie in Varese …
Tags darauf war das Wasser an der Regattastrecke das erste (von vielen) Malen mehr Nordsee als Olympiastrecke, so dass wir Notgedrungen auf Ergo-, Kraft- und Schwimmtraining ausweichen mussten. Die Schwimmeinheit freute unsere Trainingsgruppe mehr oder weniger, doch zumindest haben doch alle den anstehenden Besuch des Olympia-Parks und der Olympia-Schwimmhalle genossen.
Zur Begeisterung der Trainer, durften wir die zweite Belastung zu der wohl ungemütlichsten Zeit am Tag fahren, vor dem Frühstück. Diese Einheit markierte auch die Halbzeit des Trainingslagers. Den restlichen freien Tag verbrachten wir bei strahlendem Sonnenschein rund um die Regattastrecke.
In der zweiten Woche war das Wetter deutlich launischer: Wir hatten oft Sonnenschein, aber auch Wellen, so hoch, dass manche beim Abstoßen schon vollliefen. Die dritte Belastung fuhren wir aufgrund des Windes nur auf den ersten tausend Metern der 2000-Meter-Strecke. Den anschließenden freien Nachmittag verbrachten wir zur Abwechselung auf einem Golfresort. Hier konnten wir Bälle schlagen und Golfunterricht bei Steffis Bruder nehmen. Steffi mit uns im Trainingslager, weil sie die deutsche Para-Ruderin Sylvia Pille-Steppat trainiert. Nach dem Golfen haben wir im berühmten Bräustüberl am Tegernsee Schweinshaxen und bayerische Spezialitäten gegessen.
An einem der Tage, war das Wetter zu schlecht um Rudern zu gehen. Also gingen wir in eine Beachvolleyball-Halle und spielten einige Runden. In einigen Gruppen lief es ganz gut, in anderen war es eher ein Im-Sand-Rumstehen. Am anstrengendsten war aber das Fußballspielen im Sand. Unsere Abschlussbelastung fuhren wir wieder in aller Herrgottsfrühe um sechs Uhr morgens. Danach frühstückten wir ein letztes Mal in der Kantine, wo wir die letzten zehn Tage alle an einem großen Tisch gegessen hatten. Um 10 Uhr fuhr der Bus mit dem Hänger vom Hof.
Unser Fazit: München war nicht schlechter als Varese, etwas kälter vielleicht, und etwas bayrischer, aber definitiv nicht schlechter. Das Wasser auf der Olympiastrecke war im großen und ganzen sehr angenehm zum Rudern und auch die Sonne spielte oft mit. Die Trainingsgruppe ist in den zehn Tagen sehr zusammengewachsen. Wir haben dabei viele lustige Momente erlebt, ob beim gemeinsamen Quiz-Duell, spielen auf dem Gang oder das gemeinsame Gucken von Heidis Topmodel-Show im Fernsehen.
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