Ergo-Cup Lübeck
Wenn sich die Freude über Ergometer-Tests bei den meisten Ruderern ohnehin schon in Grenzen hält, so erhöht sich die Begeisterung zum Ergocup in Lübeck noch einmal um den Glücksfaktor einer zahnärztlichen Wurzelbehandlung!
Ein Bericht von Ralf Kockel, Bilder: rudern.de
Und hier sind wir bereits schon bei der „self fulfilling prophecy“: So kurz nach der Weihnachtspause werden nur in seltenen Fällen persönliche Bestleistungen über die virtuelle Wettkampfstrecke gefahren. Und so werden Krankheitskeime dankend angenommen, um am großen Sterben auf der Lübecker Ergobühne gar nicht erst teilzunehmen.
Zur Statistik: 35 Ruderer vom Kind bis zum Senior, die durch die RG HANSA betreut werden, waren für die Norddeutschen Indoor-Meisterschaften am 16. Januar gemeldet. Davon mussten krankheitsbedingt acht abgemeldet werden. Trotzdem schlug sich der „Rest“ beachtlich gut, auch wenn es den betreuenden Trainern an Bestleistungen fehlte. Die wurden kurz vor Weihnachten beim Allemannia-Cup zu Hauf gezeigt…
Den Auftakt machten die Kinderruderer. Hier gehörte das gesamte Siegerpodest den 12-jährigen Leichtgewichts-Mädchen. Lotta Schmidt, Pauline Schießwohl und Greta Tommek gewannen das Rennen über 500 Meter. Merle Wendler erreichte den 3. Platz bei den „leichten“ 13-Jährigen.
Bei den Junioren gingen zwei 2. Plätze an die HANSA. Ein spektakuläres Rennen lieferte Franca Versace, die über 1500 Meter ihre persönliche Bestzeit (5:31,5) fuhr.
Für einen kurzen Moment war sie sogar noch vor Emma Appel, die das ganze Rennen geführt hatte, doch mit den letzten drei Zügen holte sich die Ratzeburgerin den Sieg wieder zurück.
Malte Anton Koch wurde bei den Leichtgewichts-A-Junioren Zweiter, hinter dem sehr souverän führenden Melvin Müller-Ruchholtz. Malte verfehlte seine persönliche Bestzeit (6:33,9) allerdings auch um fast 10 Sekunden.
Das Feld der Leichtgewichts-Männer hatte sich krankheitsbedingt sehr stark ausgedünnt. Hier erreichte Jakob Röhl (RGH-Mitglied, aber noch für Konstanz startend) den 2. Platz und war damit der schnellste U23-Starter. Der 3. Platz ging direkt dahinter an seinen Zweier-Partner Tilman Dreyer.
Die Senioren müssen im Rahmen der Leipziger Frühjahrs-Langstrecke noch einmal ihre Fähigkeiten auf dem Ergometer zeigen und nach Möglichkeit unter der sogenannten WM-Norm fahren. Die Junioren schließen im Februar die Ergometer-Saison mit dem Schüler-Ergocup ab. Danach geht es in die Trainingslager und der Fokus verlagert sich wieder aufs Wassertraining. Und dann sind wir auch schon wieder im „Wohlfühlbereich“.
Got something to say?