Darf ich vorstellen? Heidi Pohl.

Heidi Pohl bezeichnet sich selbst als „Hamburger Deern“. Sie wuchs aber nicht an der Alster, sondern an der Elbe auf. In junge Jahren wurde Heidi Mitglied beim RC Dresdenia, 1967 wechselte sie zur Ruderriege Rot-Gelb und danach zur HANSA, wo sie sich seit vielen Jahren ausgesprochen wohl fühlt. Ein kleines Eigenporträt.


Als „Hamburger Deern“ wuchs ich zwar nicht an der Alster auf, sondern an der Elbe. Aber mein Großvater und Onkel ruderten – weit vor mir – beim „RC Allemannia“ , sodass ich mir vornahm, auch zu rudern.

1961 war das damals nur in einem Frauen-Ruderclub möglich, und so trat ich dann als Jugendliche beim RC Dresdenia ein. Wegen meiner „guten Hebelverhältnisse“ , wie die damalige Vorsitzende sagte (ich war schon 1,80 m groß), und weil ich auch total begeistert war, nahmen die Frauen mich schon bald ins Jugendtraining auf.

Durch Studium und Einstieg in den Beruf, ich arbeitete dann als Sozialpädagogin, nahm ich nur noch an Breitensportregatten teil und verlegte mich auf Wanderrudern – damals bevorzugt mit den „Allemannen“. So blieb es nicht aus, dass ich Klaus auf einer Rheinfahrt kennenlernte, einen Ruderkameraden aus Berlin. Mit ihm wollte ich dann unsere Familie gründen.


Vorerst aber machten wir gemeinsam noch ganz viele Wanderfahrten auf den schönen Flüssen unseres Landes und „beruderten“ sogar als erste Wanderruderer den Po von Pavia bis Venedig. Alles bleibende schöne Erinnerungen.

Trotz unserer Kinder unterbrach ich meine aktive Ruderei bei „Dresdenia“ nie. 1982 gewann man mich dann für einen neu zusammengestellten „Norddeutschen Masters-Achter“. In diesem saßen Ruderinnen aus Bremen, Lübeck, Kiel, Bückeburg und drei aus Hamburg. Wir waren recht erfolgreich im In- und Ausland, aber neben Erfolg waren es die wunderschönen Reisen mit meinen Ruderkameradinnen, die so in Erinnerung bleiben!

Viele hatten Familie, für sie waren diese Tage „absolute Freiheit“! So entwickelte sich – man staune – in einer Zeitspanne von 20 Jahren eine Rennruderfreundschaft im Achter! Diese Gemeinschaft besteht noch heute: Wir treffen uns jährlich mindestens zwei Mal und rudern zusammen in jeweils einem der heimatlichen Ruderclubs, machen eine Wanderfahrt oder aber fahren auch in eine „auserwählte Stadt“ mit Besichtigungsprogramm oder Konzert. Diese Gemeinschaft bedeutet mir „wahres Glück“!

Beim Rudern auf der Alster oder auf den Mastersregatten traf ich natürlich im Laufe der Jahre auch „Hanseaten“, mit denen wir damals auch sehr gern rauschende „Alster-Ruderfeste“ feierten – bis hin zum Tanz im „Atlantic“! Somit war mir die „RG HANSA“ immer schon ein Begriff.

Durch meine recht ernste Krebserkrankung in 2004, von der ich genesen bin, entschloss ich mich, mehr Freizeit mit meinem Klaus zu verbringen, der seit 1967 bei der „Ruderriege Rot-Gelb“ Mitglied war, und ich wechselte dorthin. Damals war sie unserer RG angegliedert.

Ich hatte zur RRRG schon lange Beziehungen, da ich während meines Mastersruderns dort freitags in deren Achter rudern konnte, denn die Dresdenia besaß keinen Achter. Unser Achtertraining fand sonntags in Lübeck statt, ansonsten trainierte ich im Zweier oder Vierer in Hamburg.

Durch die Auflösung von „Rot-Gelb“ bei der RG HANSA, wurde ich dann Mitglied. Für mich kein großer Schritt, da mir die HANSA durch die bekannten RuderInnen und auch das Haus sowieso vertraut waren. Und: Die Aufnahme im Ruderkreis lief so gut, dass ich ohne Übergang bei euch allen sehr glücklich bin! 

Nach dem Rennrudern von 1982 (!) bis 2002 bin ich neben dem Wanderrudern natürlich noch immer dem Rennsport verbunden. Natürlich verfolge ich sehr interessiert, was sich bei unserem aktiven Nachwuchs tut und freue mich immer mit – über deren Erfolge.

Aber ich genieße auch „zuhörend“ die jungen Ruderinnen im Umkleideraum mit Berichten über Training und Freundschaften. Für mich auch Erinnerung an meine eigene aktive Zeit damals.

Ich bin zwar noch immer Mitglied bei der Dresdenia und fühle mich ihnen natürlich weiterhin verbunden, aber bin sehr glücklich in „unserer HANSA“, freue mich immer über manche einsatzfreudige Arbeit von Mitgliedern und genieße noch immer, wenn wir „Alten“ noch hin und wieder das Erlebnis haben können, wenn ein Boot gut läuft. 

Ich freue mich auch, wenn ich sehe, dass RuderInnen, die bei mir einmal ein paar Jahre her Technik-Training gemacht haben, heute erfolgreich auf Breitensporten-Regatten starten, eben gut rudern. Am meisten freue ich mich jedoch, dass die HANSA so vielfältige ruderische Aktivitäten anbietet, wobei auch das Miteinander von Jung und Alt auffällt, und ich bin sicher, dass  die junge Generation das so weiterleben wird.

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