Hoch die Riemen! Die HANSA tauft zwei neue Rennachter

Die Große Achtertaufe: Claudia Niendorf, stellvertrende Vorsitzende der RG HANSA, stellt Boote und Mannschaften vor. Gleich zwei neue Rennachter weihte die RG HANSA heute ein.
Bei frischem und eingetrübten Frühlingswetter mit Nieselregen kamen viele HANSA-Mitglieder samt Familie am Steg zusammen. Der Anlass: Zwei neue Rennachter standen zur Taufe bereit. Auch für die HANSA ein außergewöhnliches Ereignis.
Ein Bericht von Jean-Marc Göttert // Fotos: Helke Schüler und Wilbrand Grevemeyer
Auch wenn es kalendarisch Frühlingsanfang war, der Sonntag auf dem Steg der HANSA war eher ungemütlich mit viel Wind und Nieselregen. Dennoch – alle die kamen, freuten sich auf das besondere Ereignis, denn auf dem Steg lagen sie schon, die beiden neuen Rennachter, die getauft werden sollten. Beide Boote sind vom Hersteller Filippi Anfang März bei der HANSA eingetroffen und wurden fachmännisch von Horst und Mike begutachtet und für die Taufe vorbereitet. Die Verhandlungen und den Kauf hatte Vereinsvorsitzende Katharina von Kodolitsch schon seit Monaten eingefädelt.
Gleich zwei Rennachter einzuweihen ist auch für einen Leistungssportverein wie die HANSA außergewöhnlich. Die letzte Veranstaltung dieser Art fand vor rund einem Jahrzehnt statt. Heute lagen beide Filippi-Boote strahlend weiß in ihren Böcken. Ein „kleiner“ Rennachter, der vornehmlich für das RBL-Ruderteam gedacht und für 70 bis 75 Kilo ausgelegt ist. Der „Große“ dagegen ist ab 85 Kilo konzipiert und für Masters und den leistungsorientierten Breitensport gedacht. „Ich freu mich riesig“, sagt Vereinsvorsitzende Katharina von Kodolitsch, „dass wir das Angebot für den Verein so ausweiten können!“
Nach einleitenden Worten von Claudia Niendorf, stellvertretende Vorsitzende, übernahm Kaja Brecht vom RBL-Team die erste Taufe. „Ein neuer Achter ist gekommen, von HANSA-Mädels gern genommen“, reimte sie, „als SCHÖNE AUSSICHT soll er fahren.“ Mit dem obligatorischen Satz: „Allzeit gute Fahrt und stets mehr als eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“, taufte sie das Boot mit einem Sektglas am Bug.
So locker und gelöst übernahmen Lotta, Marit, Greta und Pauline von der Junghansa die traditionelle Taufe des zweiten Bootes. Unter viel Beifall klappte es auch hier mit einem beherzten Schwung des Sektglases, und das schneeweiße Boot wurde auf den Namen DONAU getauft.
Danach wurde beide Boote mit der gewohnten Sorgfalt zu Wasser gelassen, die Damen links am Steg, die Männer rechts, und schon ging es los auf die Alster. Die RBL-Frauen war sichtlich geübter und zeigten den Männern erst einmal, was Schlag und Rhythmus ausmachen. Beide Achter gingen nur wenige hundert Meter aufs Wasser und fuhren dann unter viel Beifall am HANSA-Steg vorbei.
So manch‘ einem alten HANSA-Veteran ging schon das Herz auf, als beide Rennachter elegant wie zwei Alsterschwäne vorbeiglitten, beide Mannschaften im traditionellen HANSA-Trikot gekleidet.
Beim Anlegen am Steg sah man zufriedene Gesichter auch im Boot: „Das geht einfach ab beim kleinsten Schlag“, schwärmt Kaya Brecht. Das RBL-Team wird jetzt alle Trainingseinheiten im neuen, leichten Achter abhalten und die erste RBL-Sprintregatta Ende Mai in Frankfurt absolvieren.
Alle anderen in der HANSA, die fortgeschrittenen und erfahrenen Rennbootfahrer, können sich auf das neue Riemenboot freuen. Ein paar begehrliche Blicke konnte man durchaus sehen. So kann die Saison 2016 beginnen – wahrlich schöne Aussichten!

Die Taufpaten (von links): Hauke, Frank, Sven, Sönke, Eike, Jakob, Henrik und Tilman. Jungs, ihr müsst noch wachsen!

RBL-Rennachter: Die Frauen des neuen RBL-HANSA-Teams 2016 freuen sich auf das neue Rennboot. Los geht es auf der Sprintstrecke Ende Mai in Frankfurt.
Was ist die Taufe?
Die Bootstaufe ist ein feierliches Ritual, bei dem das Boot seinen Namen verliehen bekommt und gesegnet wird. In der Schifffahrt wird eine Flasche Champagner geopfert, die bei Schiffen an der Bordwand zerschellt. Bei kleinen Schiffen und Booten begnügt man sich mit dem Überschütten des Bugs mit dem edlen Getränk, um das Boot nicht zu beschädigen.
In Indien gilt übrigens der Brauch, eine Kokosnuss an den Schiffsrumpf zu werfen. Auch keine schlechte Idee, aber wir bleiben lieber beim Sektglas. Man weiß ja nie.
Felicity Medinnis
21. März 2016 (9:47)
Sehr Toll! Bravo Hansa!
LG Felicity