150 Jahre Ruder-Gesellschaft
Am 10.Mai 2022 fand der feierliche Empfang des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg zu Ehren des 150-jährigen Bestehens der Ruder-Gesellschaft HANSA im Kaisersaal des Hamburger Rathauses statt.
Über 90 geladene Hanseatinnen und Hanseaten von Jung bis Alt waren gekommen, um den Reden zu lauschen und sich an einer bunten, von Trainer Stephan Froelke erstellten Diashow zu erfreuen. Viele waren zum ersten Mal in den Räumen des Senats und genossen in gelöster und doch feierlicher Stimmung das prachtvolle Ambiente. Anwesend waren mit Juliane Timmermann (SPD) und Metin Kaya (Die Linke) zwei Abgeorndete aus dem Sportausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft.
Die Gäste und Teilnehmer wurden zunächst von Andy Grote, Senator für Inneres und Sport, begrüßt. Mit einprägamen Worten beschrieb er die Leistungen und Errungenschaften der Hanseat:innen über die Jahrzehnte, Sportlich wie auch Gesellschaftlich.
Soziales Engagement
Im hier und jetzt lobte er als Leuchtturmprojekte die Ausrichtung der Benefizragatta Rudern gegen Krebs, wesentlich gefördert und organisiert von unseren ehemaligen Vorsitzenden Jens Beckmann und Katharina von Kodolitsch. Auch der Stegneubau unter den Gesichtspunkt der Inklusion fand große Anerkennung. Hier gehört die Stadt zu den wesentlichen Zuschussgebern.
HSB-Präsidentin
Im Anschluss übernahm die neue HSB-Präsidentin Katharina von Kodolitsch, unsere ehemalige Vorsitzende, das Wort. Bei ihrer sehr persönlich gehaltenen Rede spürten die Gäste ihre große emotionale Bindung an die Hansa. Sie sprach vielen Hanseatinnen aus dem Herz.
Danach war Professor Wolfgang Maennig an der Reihe, Ehrenvorsitzender des Deutschen Ruderverbandes und Olympiasieger 1988 im Achter. Er kam seinem Ruf als launiger Redner nach und unterhielt uns mit einer kurzweiligen Rede. Besonders Stolz ist er, dass die Elite-Ruderer in Deutschland seit 30 Jahren ohne Dopingfall sind. Am Schluss überreichte er dem Vorsitzenden Sebastian Franke eine Schiefertafel in Anerekennung des Jubiläumsjahrs sowie eine Urkunde zur Erinnerung an 150 Jahre Ruder-Gesellschaft.
Guide Schaudin, Schatzmeister des AAC/NRB Landesruderverband Hamburg, überbrachte herzliche Grüße des AAC und deren Mitgliedsvereine. Diese hatten zusammengelegt und für der HANSA gespendet. Er betonte ebenfalls die innovativen Elemente der HANSA in den letzten Jahrzehnten, sei es die Öffnung für Frauen 1978, die Förderung des Leistungssports in den 80er und 90er Jahren wie auch das große Engagement für Rudern gegen Krebs. Er erwähnte auch die aktuellen Herausforderungen für alle Hamburger Rudervereine mit der zeitweisen Überlastung der Alster und Alsterkanäle im Sommer umzugehen.
Abschliessend hielt Vorsitzender Sebastian Franke seine Rede. „Hier möchte ich eine Lanze fürs Ehrenamt brechen“, sagte er nach der Begrüßung. „Ja, es ist hart, und manchmal undankbar. Aber es kann auch eine unglaubliche Lehre fürs Leben sein. Angefangen als Kinderruderer, über den Junior kommt ihr vielleicht als Leistungssportler zu Ehren, lernt, euch selbst zu motivieren, organisieren, strukturieren und im Team zu arbeiten. Später gebt ihr als Masters und als Ehrenamtler oder Spender das zurück, was Ihr in jungen Jahren in der HANSA an Unterstützung erfahren durftet. So sind viele von Euch und dafür können wir alle dankbar sein.“
Dass die HANSA bereits 1978 als erster Außenalsterverein Frauen aufnahmen, sei damals leicht gefallen. Und die Damen trugen schnell zum Sportrenommeé der HANSA bei. „Heute ist das verhältnis absolut ausgewogen zwischen Frauen und Männern“, sagte er, „und das ist gut so.“
Inzwischen ist die Ruder-Gesellschaft ein moderner und bodenständiger Ruderverein geworden mit rund 620 Hanseat:innen, die alle Arten von Rudersport betreiben, von einmal im Monat im Einer bis zu mehrmals in der Woche im Achter. Auch Regatten werden viel besucht. „Wir haben derzeit über 100 Jugendliche Mitglieder in unseren Reihen, sind auch hier gut für die Zukunft aufgestellt“, stellt er fest.
Das Thema Inklusion sei für die HANSA ein wichtiges Zukunftsthema. „Es ist ein weites Feld“, mahnt Franke, „und wir müssen viel weiter denken, als nur daran, einen barrierefreien Zugang zum Steg zu bauen. Wir werden auf unseren anstehenden Klausurtagungen unseren Fokus auf die Vielfältigkeit des Sports mit Menschen mit Behinderung legen,“ versprach er.
Der für die HANSA einmalige und denkwürdige Senatsempfang mündete in einen wunderbar geselligenen Miteinander samt Getränke und Häppchen. Etwa die Hälfte der Teilnehmer zog zu einem Ausklangsgetränk in die HANSA weiter, und hier wurde es für einige doch recht spät.
Einen großen Dank geht an den Hamburger Senat und das Sportamt für die Ausrichtung dieses schönen Empfangs, der den Auftakt für unsere Jubiläumsfeierlichkeiten markiert.
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